Helga über das Schöne am Trucker-Leben: „Für mich einfach das Coolste, was es gab“

Helga über ihre Anfänge und was sich verändert hat

Truck driving on a road by the sea. © Adobe Stock | M. Perfectti

Jeden Tag verändert sich die Welt ein kleines Stückchen - auch im Bereich des LKW-Fahrens. Helga fährt seit bald 30 Jahren ihren Truck. Wo nimmt sie Unterschiede wahr? 

„Jeden Tag woanders“ – dieses Motto beschreibt Helga Dröschers Arbeitsalltag ganz gut. Die gebürtige Österreicherin ist leidenschaftliche Truckerin und bereist innerhalb eines Monats so viele Länder, wie andere vielleicht im Laufe mehrerer Jahre. Sie ist auf lange Fernfahrten spezialisiert, die gerne mal nach Norwegen, Spanien, Portugal oder andere spannende Orte gehen. 

Bis heute ist ihr der Beruf nicht langweilig geworden: „Ich habe angefangen, als ich 20 war. Also vor ziemlich genau 30 Jahren“, erinnert sich Helga zurück. Für sie stand die Berufswahl an sich nie zur Debatte: „Ich wollte das unbedingt. Ich fand, das war einfach das Coolste, was es gab.“

Andere Leute nehmen Urlaub, um neue Länder kennen zu lernen. Für Helga ist das der Broterwerb – und einer der größten Gründe, weshalb sie unbedingt Truckerin werden wollte: „Wir Mädchen vom Land sind ja nie irgendwo hingekommen, Geld hat keiner so richtig gehabt“, erinnert sich Helga: „Und im LKW war das kein Problem. Da war jede Fahrt für mich wie Urlaub.“

Woman in front of a truck © Helga Dröscher

Was hat sich am LKW-Fahren geändert?

Ihre positive Einstellung hat Helga nie wieder abgelegt. Doch andere Dinge haben sich geändert, im Laufe der Jahre: „Erstens waren die LKWs damals ganz anders als heute. Es gab keine Navigation, es gab kein Telefon. Man musste immer nach Telefonzellen suchen, wenn man irgendwo anrufen wollte“, erinnert sich Helga lachend. Die zunehmende Technisierung hat heute ihre Vor- und Nachteile: „Du bist natürlich immer erreichbar, das kann mehr Stress bedeuten. Aber es ist auf jeden Fall gut, einfacher zu Hause anrufen zu können.“

Das Thema „Kontakte“ spielt aber auch auf den Touren selbst eine Rolle: „Früher hast du eigentlich jeden gekannt. Egal, wo du warst, auch auf der Reisestation im Ausland. Aber das ist jetzt nicht mehr der Fall. Ich treffe selten Menschen im Ausland, die ich kenne.“

Truck on a mountain road with the sea and sunrise on the horizon. © Adobe Stock | M. Perfectti

Einen Grund vermutet die Österreicherin in der Gestaltung des Arbeitsalltags der Kolleginnen und Kollegen: „Ich würde behaupten, im Österreicher Fernverkehr fahren die meisten eher zuhause, innerhalb von Österreich. Viel weniger Leute fahren raus“, so Helga: „Aber für mich war das keine Option.“

Dennoch: Auf nette Gesellschaft zum Feierabend braucht Helga nicht verzichten: „Wenn man wo hinkommt, wo viele Fahrer sind, findet man ja einige Gasthäuser. In Frankreich, Italien, ganz egal welcher Nation: Man quatscht, als würde man sich kennen. Wie eine große Familie. Man redet und isst und trinkt zusammen, manchmal stundenlang, noch bevor man fragt, wie der andere heißt.“

Für Helga ist dieser Austausch einer der besten Aspekte des Berufs: „Mir passiert das ständig. Im Norden ein bisschen weniger, da ist es kühler. Im Süden ist es wärmer – da ist man gesprächiger.“ 

Insofern hat sich zumindest das nicht geändert. Deshalb schaut Helga optimistisch auf die kommenden Jahre im Beruf: „Ich bleibe positiv“, meint sie. 

Auch ihre Kolleginnen und Kollegen vom Unermüdlich.Blog lieben den Job hinter dem Steuer. Hier auf dem Blog findet ihr ihre Geschichten: 

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