Mit Blick auf das Jahr 2030 wird sich die Straßengüterverkehrslandschaft in Europa deutlich verändern. Experten gehen davon aus, dass die durchschnittliche Transportweite im Straßengüterverkehr in Deutschland auf 167 Kilometer steigen wird, das entspricht einer Zunahme von 19 Prozent gegenüber 2010. Dies spiegelt die allgemeine Entwicklung in der EU wider, in der im Jahr 2016 insgesamt mehr als 19 Milliarden Tonnen Güter transportiert wurden. Trotz der großen Bedeutung des Verkehrs investieren die meisten EU-Länder weniger als ein Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Verkehrsinfrastruktur. Dieser Investitionsrückstand stellt eine Herausforderung dar, zumal rund drei Viertel des gesamten Güterverkehrs in der EU über die Straße abgewickelt werden. Während der Anteil des Straßengüterverkehrs voraussichtlich leicht zurückgehen wird, dürfte das gesamte Güterverkehrsaufkommen zunehmen und damit mögliche Rückgänge ausgleichen.
Die Auswirkungen dieses Sektors auf die Umwelt sind beträchtlich, denn Nutzfahrzeuge sind für etwa 19 Prozent der giftigen Stickoxid-Emissionen in den deutschen Städten verantwortlich. Ziel ist es, die Umwelt zu schützen, indem der CO2-Fußabdruck und die Emissionen reduziert werden - eine Herausforderung in einem hart umkämpften Markt mit Arbeitskräftemangel, steigenden Energiepreisen und fragilen Lieferketten.
Mit dem Angebot Conti360° Solutions, das alle Aktivitäten im Bereich des umweltfreundlichen Flottenmanagements bündelt, positioniert sich Continental als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Logistik. Dieser ganzheitliche Service in Verbindung mit dem Beratungsansatz Lowest Overall Driving Costs (LODC) unterstreicht das Engagement von Continental für Nachhaltigkeit und Effizienz.
Reifen sind ein entscheidender Faktor für die Nachhaltigkeit und Profitabilität von Lkw-Flotten, da sie etwa die Hälfte der Betriebskosten einer Lkw-Flotte ausmachen. Der Fokus von Continental auf fortschrittliche Reifentechnologie und effizientes Flottenmanagement trägt dazu bei, diese Kosten zu senken und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren. Durch die Optimierung der Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit von Reifen sorgt Continental dafür, dass Flotten nachhaltiger arbeiten und so zu geringeren Emissionen und weniger Ressourcenverbrauch beitragen.
Während sich die Reifenindustrie weiterentwickelt, arbeitet Continental daran, alternative Materialien in seine Produktionsprozesse zu integrieren. Bis 2050 streben wir eine vollständige Kreislaufwirtschaft in der Reifenproduktion an, die zu 100 Prozent aus nachhaltig produzierten Materialien besteht. Dieses ehrgeizige Ziel beinhaltet den Einsatz alternativer Materialien wie Pyrolyseöl, das aus recycelten Reifen gewonnen wird, und den Ersatz fossiler Öle durch nachhaltige, pflanzenbasierte Alternativen. Darüber hinaus setzt Continental Recyclingmaterial in der Produktion ein, um den Kreislauf der Ressourcennutzung zu schließen. Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und nachhaltiger Füllstoffe wie Reishülsen reduzieren wir unseren ökologischen Fußabdruck bei gleichbleibend hoher Reifenleistung.
Die Conti360°-Lösungen von Continental nutzen moderne Fahrzeugtechnologien, darunter zahlreiche Assistenzsysteme und digitale Tools. Diese Technologien verbessern die Transport- und Routenplanung, machen die Logistik effizienter und reduzieren unnötige Fahrten. Die Integration der Digitalisierung in das Flottenmanagement ermöglicht Echtzeitüberwachung und Datenanalyse, die zu intelligenteren und nachhaltigeren Entscheidungen führen.
Nutzfahrzeugreifen, die für wesentlich höhere Lasten ausgelegt sind als Pkw-Reifen, haben eine Tragfähigkeit von etwa fünf Tonnen. Trotz der hohen Belastungen beträgt die gesamte Aufstandsfläche eines 12-rädrigen Sattelanhängers weniger als einen Quadratmeter, was ihre entscheidende Rolle als physische Verbindung zwischen Fahrzeug und Boden unterstreicht, die den notwendigen Grip für Beschleunigung, Bremsen und Kurvenfahrten bietet.
Nutzfahrzeugreifen werden für unterschiedliche Oberflächen, Temperaturen und Belastungen entwickelt, was zu speziellen Reifen für jede Anwendung führt.
Sie haben eine wesentlich höhere Laufleistung als Pkw-Reifen und sind für verschiedene Achspositionen wie Lenk-, Antriebs-, Anhänger- und Hubachsen ausgelegt. Es gibt unterschiedliche Reifen für den Fern- und Regionalverkehr sowie für den On-/Off-Road-Einsatz. Darüber hinaus werden spezielle Busreifen für den Reise-, Überland- und Stadtverkehr angeboten, während die Scandinavia-Reihe für harte Winterbedingungen ausgelegt ist.
Reifen gibt es in zwei Hauptausführungen: Radialreifen und Diagonalreifen. Diagonalreifen sind ein älteres Design, welches heute in modifizierter Form verkauft wird. Radialreifen, die 1948 eingeführt wurden, sind flexibler und langlebiger und haben eine mehr als doppelt so lange Lebensdauer wie Diagonalreifen. Radialreifen zeichnen sich durch eine überlegene Verschleißfestigkeit aus und übertragen Motorleistung und Bremskraft effizient auf die Straße. Ihre Konstruktion mit Lagen, die radial um 90° zum Reifenumfang angeordnet sind, führt zu glatteren Seitenwänden und verbesserter Leistung.
Durch die Erkenntnis, dass Reifen für die Nachhaltigkeit von entscheidender Bedeutung sind, wird die Erforschung der Art und Weise ihrer Herstellung noch interessanter.
Der Weg eines Reifens von den Rohstoffen bis zum fertigen Produkt ist ein sorgfältiger, sechsstufiger Prozess, der sowohl Leistung als auch Sicherheit zum Ziel hat. Am Anfang steht die Beschaffung der wichtigsten Materialien wie Stahl, synthetischer Kautschuk, Naturkautschuk und Textilien. Diese zu Mischungen verarbeitet, bevor sie zu den verschiedenen Komponenten des Reifens, wie z. B. dem Laufstreifen und dem Wulstkern, geformt werden. Anschließend werden diese Komponenten zu einem Rohling zusammengefügt und dann vulkanisiert - ein Prozess, der die Struktur des Reifens verfestigt. Strenge Qualitätskontrollen stellen schließlich sicher, dass jeder Reifen den höchsten Standards entspricht, bevor er auf die Straße kommt.
Das Verständnis der Lebensdauer eines Reifens ist entscheidend für die Optimierung von Leistung und Sicherheit. Die Lebensdauer eines Reifens wird von mehreren Faktoren beeinflusst, beispielsweise ob er im Nahverkehr oder im Fernverkehr eingesetzt wird. Die Aufrechterhaltung des optimalen Reifendrucks spielt eine entscheidende Rolle, um die Laufleistung zu erhöhen und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch zu senken.
Eine normale Abnutzung der Lauffläche tritt natürlich auf Grund von Bodenkontakt auf, kann aber durch falsche Achsausrichtung, Fahren auf unebenem Gelände oder falschen Reifendruck verstärkt werden. Einstiche sind häufig das Ergebnis von Beschädigungen durch Fremdkörper oder von Verschleiß, der durch eine falsche Einstellung des Fahrwerks verstärkt wird, was sowohl den Verschleiß als auch den Kraftstoffverbrauch erhöht.
Ungleichmäßiger Reifenverschleiß wird häufig durch Überinflation verursacht, die zu übermäßigem Verschleiß in der Laufflächenmitte führt, oder durch Unterinflation, die zu Verschleiß an den Außenrippen führt. Ein ungleichmäßiges Verschleißbild wird durch eine Unwucht der Räder verursacht, welche sich auf die Gesamtleistung der Reifen auswirkt.
Reifen altern aufgrund physikalischer und chemischer Prozesse, die durch Umwelteinflüsse wie UV-Licht, Feuchtigkeit und extreme Temperaturen beschleunigt werden. Auch bei gelagerten oder wenig gefahrenen Reifen kann es im Laufe der Zeit zu Veränderungen der Elastizität und Haftung kommen.
Um diesen Effekt abzumildern, fügen die Reifenhersteller der Reifenmischung Substanzen zu, welche den Alterungsprozess deutlich verlangsamen. Richtig gelagerte Reifen können ihre Spezifikationen bis zu fünf Jahre lang beibehalten und sind voll funktionsfähig. Es wird empfohlen, die Reifen nach zehn Jahren zu ersetzen, um die Sicherheit und optimale Leistung im Straßenverkehr zu gewährleisten.