Knackpunkt LKW-Kontrolle: „Müssen auf Augenhöhe kommunizieren“

Zum Verhältnis zwischen Truckern und Polizei

Police watching a truck © Adobe Stock | benjaminnolte

Das Verhältnis zwischen Polizei und LKW-Fahrern gilt teilweise als angespannt. Wie sehen unsere Unermüdlichen das Thema? Wir haben nachgefragt. 

Wer viele Jahre im LKW unterwegs ist, wird unweigerlich immer wieder mit der Polizei in Kontakt kommen. Verkehrskontrollen auf der Autobahn gehören zum Standard und Fernfahrer werden regelmäßig überprüft.

Und das ist auch wichtig, schließlich ist es für alle auf der Autobahn entscheidend, dass insbesondere LKW mit ihrer Größe und ihrem Gewicht sicher unterwegs sind. Deshalb werden oft Aspekte wie die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten oder auch die korrekte Ladungssicherung kontrolliert.

Allerdings gilt das Verhältnis zwischen LKW-Fahrern und Polizei manchmal auch als schwierig. In unserem großen Interview sprachen wir mit Polizistin Andrea Möller darüber, die sich von jeher für einen besseren Austausch untereinander einsetzt und auch den Fernfahrerstammtisch organisiert, um hier für Verbesserung zu sorgen. Die Hintergründe lest ihr hier.

Nun haben wir auch unsere Unermüdlichen gefragt: Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit der Polizei gemacht? Und was würdet ihr euch in Sachen Kontrollen wünschen?

Police officer controlling traffic on the highway © Adobe Stock | wellphoto

"Machen ihre Arbeit, wie wir unsere machen”

Unsere Unermüdliche Christina Scheib betont: „Ich habe immer sehr gute Erfahrungen mit der Polizei gemacht.“ Sie ist oft im Austausch mit Beamten und Beamtinnen der Polizei und sieht sich dort gut verstanden: „Ich kenne viele Polizisten, die sagen, sie wissen, was bei uns los ist, die Mitleid haben. Aber die Kontrollen sind einfach Kontrollen, die müssen einfach da sein.“

Als Trucker ist man oft im Zeitstress. Man muss dringend schauen, pünktlich anzukommen, zum einen, um die Ladung rechtzeitig zu liefern, aber auch, um abends noch einen Parkplatz zu bekommen. Da passt eine Kontrolle oft nicht rein. Dennoch sollte man sich aus Christinas Sicht nicht zu sehr darüber ärgern: „Einige beschweren sich, dass nicht kontrolliert wird, aber wenn man dann aufgehalten wird, sind die Polizisten die Schlimmen. Wenn viele sich auch drüber ärgern: Die machen ihre Arbeit, wie wir unsere machen“, meint Christina: „Ich finde die Kontrollen wichtig. Man ist ja mit einem 40-Tonner unterwegs, da hat man eine hohe Verantwortung.“

Police watching a truck on a Highway © Adobe Stock | Sascha

Grundsätzlich meint die Truckerin, dass der Austausch untereinander wichtig ist, genauso wie das Verständnis füreinander. Entscheidend ist dabei, freundlich und respektvoll miteinander umzugehen – und das, so Christina, gilt natürlich in beide Richtungen. 

Die Erfahrung hat auch Truckerin Tinka gemacht: „Die Polizeibeamten machen auch nur ihren Job und sie haben mit Sicherheit keinen leichten. Die werden sicherlich oft angepampt und angeschnauzt. Ich würde wirklich nicht mit ihnen tauschen wollen“, so die LKW-Fahrerin.

Sie meint: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus: „Die sind ja auch nett und freuen sich, wenn mal jemand freundlich ist. Du tust dir mit Sicherheit keinen Gefallen, wenn du die anmotzt.“

Wenn sie in eine Kontrolle kommt, versucht sie, einfach alles bereit zu haben: „Wenn wir mal rausgezogen werden, habe ich direkt meine Mappe parat, mit Personalausweis, Führerschein, und dann ist das easy.“ Ein Tipp, den auch Andrea Möller im Interview gab.

Tinka meint, vielleicht würde sogar noch zu wenig kontrolliert: „Es sind zu wenig Beamte für das große LKW-Aufkommen. Wir haben super Gesetze, doch man ist kaum in der Lage sie zu kontrollieren. Ich wünschte mir, dass es mehr Beamte gäbe, um Kontrollen effizienter durchführen zu können. Es ist ja auch zu unseren Gunsten, wenn die schwarzen Schafe von der Straße kommen. Wie viele sind da mit schlechten Reifen und Bremsen unterwegs?“

Police controlling truck © Adobe Stock | phogura

Auch Markus Trojak erklärt: „Ich bin zu 100 Prozent für Kontrollen“, räumt aber auch ein: „Ich habe gute und schlechte Erfahrungen gemacht.“

Die Frage des Respekts, so Markus, muss eben in beide Richtungen gehen: „Manche halten dir in der Kontrolle einen Vortrag und behandeln dich wie einen Schwerverbrecher. Aber in der Zeit fahren hunderte LKW rum, die abgefahrene Reifen oder kaputte Bremsen haben.“

Laut Markus gibt es in jeder Branche leider Menschen, die sich nicht an die Regeln oder einen freundlichen Umgang miteinander halten: „Und die ziehen dann alle anderen mit runter“, so Markus.

Deshalb betont auch Markus: „Ich bin auch dabei: Wenn man freundlich ist, funktioniert vieles besser. Da müssen wir hinkommen: dass beide Seiten auf Augenhöhe miteinander kommunizieren.“

Ihr sucht weitere Themen aus der LKW-Welt? Schaut hier auf dem Blog vorbei: 

Das Neueste vom Blog