Es gibt vier verschiedene Reifenbauarten:
Der Diagonal-Gürtelreifen stellt die Vorstufe zum Radialreifen dar, da die Karkasse zwar noch diagonal ist, aber ein Gürtel, meist aus Kevlar, vorhanden ist. Verwendetes Material: meist Nylon- oder Rayonkarkasse mit Kevlargürtel.
Der Gürtelreifen ist rein äußerlich an dem B (=bias-belted) in der Reifengrößenbezeichnung zu erkennen.
Typische Bezeichnung:
150/70 B 17 M/C 69Q TL
Die Breaker-Variante entstand aus der Diagonalkonstruktion mit der Forderung, die Lauffläche von innen wirksam zu verstärken, um eine höhere Laufleistung durch geringeren Querschlupf zu erzielen, und den Reifen pannensicherer zu machen. Verwendetes Material: meist Rayon- oder Nylongewebe. Breaker und Karkasse weisen in der Regel gleiches Material auf.
Typische Bezeichnung:
130/90 - 16 M/C 73H TL Reinforced
Der "Klassiker" auf dem Markt ist der Diagonalreifen. Seine Vorteile liegen im einfachen Aufbau und in der stabilen Flanke, die besonders beim Einsatz im Gelände häufig Vorteile bringt (Durchschlagschutz). Konstruktionsbedingt ist der Diagonalreifen bis maximal 240 km/h einsetzbar. Verwendetes Material: meist Rayon- oder Nylongewebe.
Typische Bezeichnung:
4.00 - 18 M/C 64H TL
Radialreifen weisen einen Karkasswinkel von ca. 90° zur Umfangsrichtung (Fahrtrichtung) und einen Gürtelwinkel von etwa 0 - 25° auf. Der unter der Lauffläche liegende Gürtel sorgt für Stabilität und lässt dank wesentlich geringerer Fliehkraftverformung erheblich höhere Geschwindigkeiten zu. Aufgrund des geringen Materials im Flankenbereich des Reifens erwärmt sich der Reifen weniger, die Hochgeschwindigkeitsfestigkeit erhöht sich zusätzlich.
Moderne Motorräder sind fahrdynamisch auf Radialreifen abgestimmt. Zum Vergleich: ein 4.00 - 18 M/C 64H TT Reifen "wächst" bei 210 km/h im Durchschnitt etwa 2 cm im Durchmesser, während sich ein vergleichbarer Radialreifen nur um wenige mm ausdehnt. Der Radialreifen ist rein äußerlich an dem R in der Reifenkennung zu erkennen.
Typische Bezeichnung:
190/50 ZR 17 M/C (73W) TL