Was bedeutet der Winter für die Auftragslage im LKW und Bus?

So erleben die Unermüdlichen die kalte Jahreszeit

Truck on road in winter © Adobe Stock | Roman Babakin

In vielen Berufen gibt es saisonabhängig Unterschiede bei der Auftragslage. Auch, wenn man LKW oder Bus fährt? Wir haben mit den Unermüdlichen über das Thema gesprochen.

Die Tage sind kurz, der Wind bläst kühl über die Autobahn und man muss auf Schnee und Eis achten: Den Winter sollte man nicht unterschätzen, wenn man tagtäglich hinter dem Steuer eines Busses oder LKW sitzt. Gerade im Straßenverkehr muss man in dieser Jahreszeit ganz besonders aufpassen, dass man aufmerksam ist und alles im Blick hat. 

Denn auch im Winter gibt es jede Menge Touren, die gefahren werden müssen – oder? Wir haben mit den Unermüdlichen über das Thema „Auftragslage im Winter“ gesprochen. Und schnell stellt sich heraus: Ob im Winter genau so viel, weniger oder mehr zu erledigen ist, hängt stark von der jeweiligen Sparte ab, in der man unterwegs ist. 

Für die Unermüdliche Christina Scheib beispielsweise nimmt sich die Arbeit im Winter kaum etwas, wenn man sie mit dem Sommer vergleicht. Und da ist die selbstständige Truckerin auch froh drüber: „Bei mir ist die Auftragslage Gott sei Dank nicht vom Wetter abhängig. Würde ich nur im Baustellenbereich arbeiten, wäre das anders, aber ich habe das Glück, dass ich Lebensmittel und Baustoffe herumschipper - da ist es einfacher. Wir haben kein Winterloch, jeder braucht seine Lebensmittel“, erklärt Christina.

Zu tun ist also genug. Doch das ist kein Problem, denn mit der kalten Jahreszeit kommt Christina hinter dem Steuer gut zurecht: „Der Winter macht mir gar nichts aus. Natürlich muss man sich besser anziehen und man muss auch bedenken, dass eine Standheizung ausfallen kann - also sollte man mehr Decken und dicke Jacken dabeihaben“, so Christina. Dennoch räumt sie ein: „Ich fahre trotzdem lieber im Sommer, da bleibt das Auto sauber.“

Truck on road in winter © Adobe Stock | Roman Babakin

Auch unsere Unermüdliche Tinka ist Sommer-Fan: „Da ist der Tag länger. Das ist super, wenn du früh aufstehst und es schon hell wird. Oder wenn du Feierabend machst, das find ich viel cooler, ich bin da viel motivierter. Im Winter fängst du im Dunkeln an, machst im Dunkeln Feierabend und der LKW ist voller Matsch“, so die Fahrerin. 

Allerdings ist gerade im Winter sehr viel bei ihr zu tun: Tinka beliefert viele Verteilerzentren. „Bei uns ist im Winter wahnsinnig viel los. Gerade so um Weihnachten herum, aber das geht schon im November los. Klar: Die Firmen wollen sich vor dem Jahreswechsel nochmal die Lager vollpacken. Dementsprechend sieht dann auch unsere Auftragslage bis in den Februar hinein aus“, betont sie: „Wir fahren auch jede Menge Aktionswaren zu den Feiertagen, etwa Adventskalender zu Weihnachten. Dann kommen der Valentinstag, Ostern und danach im Juni, Juli, wird es etwas ruhiger“, erklärt sie. Doch gerade der Winter ist bei ihrer Spedition eine ganz heiße Phase: „Da versuchen wir auch, Urlaubszeiten zu vermeiden.“

Unser Unermüdlicher Mirko hingegen ist als Reisebusfahrer tätig – eine Branche, die im Winter traditionell eher weniger zu tun hat: „Bei uns geht die Saison im Frühjahr so richtig los, bis ungefähr Oktober, November. Im Dezember, Januar, Februar, März ist es dann etwas ruhiger, wobei das auch etwa darauf ankommt, wie viele Messen in der Gegend sind“, erklärt er. Aber klar: Lange Reisebustouren stehen halt eher in den Frühlings- und Sommerzeiten an. 

In der Branche ist das gar nicht so einfach: „Es gibt sogar Unternehmen, die entlassen ihre Fahrer im Winter, oder verkürzen die Zeiten“, erklärt Mirko: „Erst zur Saison gibt es dann wieder mehr Beschäftigungen.“ In seinem Unternehmen ist das zum Glück nicht der Fall: „Bei uns gibt es sowas nicht, wir sind ganzjährig beschäftigt. Und sollte man länger nichts zu tun haben, wird man in den Liniendienst integriert.“ Und der fährt natürlich das ganze Jahr über. 

Bus driving on winter roads © Adobe Stock | anwel

Auch bei LKW-Fahrer Markus ist der Winter eher ruhiger, im Vergleich zu anderen Jahreszeiten. Über Jahre hinweg brachte Markus vor allem Motorräder zu Händlern oder ihren neuen Besitzern. Und auch da gilt: „Dadurch, dass wir zu 90 % im Motorradgeschäft unterwegs sind, ist das Frühjahr sehr wichtig. Es ist einfach so: Denkt man in der kalten Jahreszeit an Motorrad fahren oder Motorrad kaufen? Eher weniger.“

Im Frühjahr hingegen zieht die Auftragslage dann an: „Wenn es wieder wärmer wird, gegen Ostern, ploppt das wieder auf. Und im Herbst, da sagen sich auch einige: Ich kauf nochmal ein Motorrad. Im Winter ist aber eher ein Loch, wo wir beispielsweise andere Kunden bedienen und Palettenware fahren.“

November, Dezember, Januar – da sind Motorräder einfach noch nicht so gefragt. Aber: „Gerade wurden die neuen Modelle vorgestellt, die können nun an die Händler ausgeliefert werden. Das heißt: Die nächsten paar Wochen kommt wieder mehr Schwung rein.“

Na dann mal los!

Grundsätzlich ist der Winter ein wichtiger Faktor, wenn es um das sichere Fahren eines LKW oder Busses geht. Gerade das Thema „Schnee und Eis“ ist dabei nicht zu unterschätzen. Beides kann sich auf dem Dach festsetzen und zum Problem werden. Wie man Schnee und Eis richtig vom Dach entfernt, lest ihr hier

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