Nach 30 Jahren LKW-Fahren: Das ist der größte Unterschied auf Tour

Markus berichtet

Markus in of a truck

Unser Unermüdlicher Markus hat mit 21 Jahren angefangen, LKW zu fahren - und bis heute nicht aufgehört. Nach genau 30 Jahren haben wir ihn gefragt: Was ist für dich der größte Unterschied?

30 Jahre hinter dem Steuer sind eine lange Zeit - und eine, die unser Unermüdlicher Markus nicht missen möchte. Der leidenschaftliche Trucker liebt seinen Job und hat im Laufe der Jahre viele Geschichten gesammelt, die er auch regelmäßig hier im Blog mit uns teilt.

Diesmal wollten wir von Markus wissen, was für ihn der größte Unterschied in seinem Beruf im Vergleich zu den Anfängen mit 21 Jahren ist. Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.

„Was mir sofort auffällt ist, dass sich alles viel, viel schneller dreht“, erklärt Markus und meint damit nicht unbedingt die Reifen seines LKWs. Nein, die Kommunikation in der Welt um uns herum ist viel intensiver, viel präsenter geworden. Das macht sich auch im LKW bemerkbar.

Eine gravierende Entwicklung

„Als ich angefangen habe, hatte ich auf dem Baustellen-LKW weder Handy noch sonst etwas“, erinnert sich Markus: „Am Freitag wurde mir gesagt, was Montag ist. Am Montag hieß es dann auch mal, dass man am nächsten Tag noch auf der Baustelle ist, oder die ganze Woche, oder dass man Schotter aus dem Steinbruch holen muss - und den Rest des Tagesablaufs sagt einem dann der Kollege.“

Auftragsverteilung, Anpassung des Arbeitstages, Planänderungen - das geschah in der Regel erst, wenn ein Arbeitsschritt abgeschlossen war. Heute dagegen läuft vieles parallel. „Zwei Jahre später fing es gerade erst an, mit Telefonen, fest installierten Anlagen im LKW - nicht mal Handys“, sagt Markus.

Die erste Kommunikationstechnik hielt Einzug in den LKW: „Das war die Übergangszeit des ‚Europiepers‘. Das Ding sah aus wie ein Taschenrechner, das hattest du im Truck, und dann konnte dich jemand anpiepsen.“

In diesem Fall ging es aber erst richtig los: „Dann bist du entweder auf die Raststätte gefahren oder irgendwo hin, wo eine Telefonzelle war, wenn du auf der Landstraße warst. Und dann hast du fünfzig Pfennig reingesteckt und zu Hause nachgefragt, was los ist“, erinnert sich Markus: „Oder du bist an irgendeine Abladestelle gekommen, wo du dann gefragt wurdest, ob du ‚der und der von der und der Firma‘ bist. Dann hat man dir gesagt, dass du bitte zu Hause anrufen sollst, weil es irgendeine Änderung gegeben hat.“

Es folgten weitere Systeme, wie etwa der heute ikonische CB-Funk im LKW. Heute dagegen findet Kommunikation fast in Echtzeit statt. Über das Internet ist man immer erreichbar, ständig kann sich etwas ändern: „Diese Technik um uns herum - das ist ganz gravierend, was da passiert ist. Das ist geradezu explodiert, vor allem in den letzten 10 Jahren.“

Für Markus hat das zwei Seiten: „Es wird immer mehr verlangt. Gleichzeitig hat man als Fahrer aber auch immer mehr Möglichkeiten, selbst etwas in die Hand zu nehmen.“

Truck on curvy road in the woods © Adobe Stock alexugalek

Mehr Komfort im LKW

Nicht nur bei der Kommunikation, auch am LKW selbst hat sich einiges verändert: „Ich fahre heute ein neues Modell mit Mirrorcams, keine Spiegel, nur Bildschirme. Ich habe ein Firmenhandy, ein privates Handy, ich habe Google Maps als Hilfsmittel. Das alles gab es früher nicht“, sagt Markus: „Damals hattest du eine Landkarte, und wenn du nach München oder Hamburg wolltest, hast du dir einen Faltplan gekauft, den kein normaler Mensch wieder zusammenfalten konnte. Den hattest du dann auf dem Lenkrad, hast geschaltet, gekuppelt und geschaut, wo muss ich eigentlich hin? Das ist heute eigentlich unvorstellbar.“

Markus, im Herzen eigentlich ein Nostalgiker, ist ganz klar ein Fan der technischen Hilfsmittel im Truck: „Ich habe ja den direkten Vergleich, in meinem US-Truck muss ich noch schalten und kuppeln, der hat auch nicht so viele Helferlein“, sagt Markus: „Das Auto war lauter, man hatte mehr Windgeräusche, man hat den Motor viel mehr gehört. Auch die Sitze waren nicht so wie heute.

Für Markus eine klare Entwicklung zum Positiven: „Alles ist bequemer geworden. Im Winter machst du die Sitzheizung an, im Sommer das Gebläse, Tempomat, Bremsomat und dann schaust du, dass du in der Nacht noch ein bisschen lenkst und die Spur hältst.“ Nur sich einlullen lassen - das darf man auch nicht: „Du musst schon aufpassen, gerade nachts, weil alles um dich herum so ruhig ist. Die Konzentration - da musst du mehr arbeiten.“

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