LKW als Camper?

Vor- und Nachteile

Two men with a wooden plank © AdobeStock photoschmidt

Mit dem von eigener Hand umgebauten Wohnmobil durch die Gegend gondeln – kaum eine Art der Urlaubsgestaltung gibt so viel Freiheit wie ein Trip im eigenen Camper. Auch ein Laster kann sich durchaus eignen, um zum Wohnmobil umfunktioniert zu werden.

Durchforstet man das Internet nach Möglichkeiten, den eigenen Wagen zum Camper umzubauen, stellt man schnell fest: Der gute, alte LKW ist gar nicht mal so unbeliebt, wenn es darum geht, sich ein hauseigenes Wohnmobil zu basteln.

Eigentlich ist das auch kein Wunder. Schließlich hat der LKW einige Eigenschaften, die ihn im Grunde zur perfekten Basis eines Campers machen.

Das sind die Vorteile eines LKW-Campers

Das wortwörtlich größte Argument für den LKW-Umbau ist der schiere Platz, den ein handelsüblicher Truck bietet. Je nach Größe kann man einen LKW zum idealen Feriengefährt für die ganze Familie umbauen.

Selbst, wenn man vier Personen an Bord begrüßt, bleibt noch jede Menge Raum für wichtige Utensilien wie Frischwasserreserven oder Camping-Möbel, die man gerne dabei hat.

Dazu kommt, dass insbesondere ältere LKW mit nicht allzu komplizierter Technik oder Elektronik auskommen. Nimmt man sich ein älteres Modell als Basis für den Ausbau, kann man fast davon ausgehen, selbst in den entferntesten Ecken der Welt noch Mechaniker zu finden, die bei Pannen oder Problemen helfen können.

Im Notfall kriegt man mit etwas Fachwissen und Geschick sogar einige Macken selbst in den Griff, sollten sie auftauchen. Das ist nicht bei jedem modernen Wohnmobil der Fall. Außerdem: Schaut man sich nach einem älteren Modell um, kann man auch preislich Glück haben und einen vergleichsweise günstigen Wagen bekommen.

Ein weiterer Pluspunkt: LKW sind vom Grundsatz her schon für lange Strecken konzipiert. Sie eignen sich also ideal, wenn ihr längere Roadtrips geplant habt.

Über zeitliche Fahrverbote braucht man sich in der Regel nicht unbedingt Sorgen zu machen: Laut Bußgeldkatalog gelten etwa die Fahrverbote am Sonntag für LKW ab 7,5 Tonnen nur für gewerbliche Fahrten. Private Fahrten sind hingegen erlaubt.

Men with power cable © Adobe Stock photoschmidt

Das sind die Nachteile eines LKW-Campers

Während man bei der Anschaffung eines älteren LKW-Modells Glück haben kann und es das Portemonnaie nicht allzu hart angreift, kann der Ausbau ganz schön ins Geld gehen. Ein LKW ist nun mal nicht in erster Linie Wohnmobil, sondern Warentransportmittel.

Das sollte man nicht unterschätzen: Die Einrichtung eines Wohnmobils kann, je nach eigenen Ansprüchen, ziemlich teuer werden.

Der große Vorteil „Größe“ wird übrigens zum Nachteil, wenn man auf dem Roadtrip auch Städte oder stark frequentierte Orte auf dem Plan hat. Die Parkplatzsuche kann dann schon mal schnell zum Problem werden.

Darüber hinaus ist es teilweise sogar verboten oder gar nicht erst möglich, bestimmte Orte mit einem LKW aufgrund von Höhen- und Gewichtsbegrenzungen zu erreichen.

Auch eine kurze Tour zum Supermarkt gestaltet sich dann eher schwierig. Hier gilt es, gut zu planen und möglichst viel bereits an Bord zu haben oder kurze Strecken eher zu Fuß zu erledigen.

Zu guter Letzt ist auch der Kraftstoffverbrauch nicht zu unterschätzen. Ein LKW kann jede Menge Sprit verbrauchen, der in anderen Vehikeln für längere Strecken reicht. Dazu kommt, dass der LKW auch nicht unbedingt für schnelle Reisegeschwindigkeiten sorgt. Man sollte also viel Geduld und Zeit einplanen.

Das muss man beachten

Grundsätzlich muss man beim Ausbau eines Wagens zum Wohnmobil einiges beachten. Als „Wohnmobil“ zugelassene Wagen werden nämlich anders besteuert. Das gilt auch, wenn man einen LKW als Grundlage verwendet und kann so Geld sparen.

Nach Angaben des TÜV Nord ist Folgendes beispielsweise wichtig, um als Wohnmobil durchzugehen:

  • Es muss eine Sitzgelegenheit mit Tisch geben (der aber auch klapp- oder wegdrehbar sein kann).
  • Es muss eine Schlaffläche geben.
  • Stauraum für Kleidung und Proviant wird verlangt.
  • Die Kochstelle des Wagens muss sicher sein. Hier gibt es teilweise Unterschiede zwischen den Behörden: Während einige den festen Einbau eines Kochfeldes fordern, reicht bei anderen ein im Innenraum zugelassener Spirituskocher. Hier gilt es, sich rechtzeitig zu informieren.
  • Die Einrichtungen müssen so fest verbaut sein, dass sie bei plötzlichen Manövern oder gar Unfällen nicht zur zusätzlichen Gefahr werden. Logisch: Bei einer Vollbremsung will man weder Stühle noch Kaffeemaschinen an den Kopf bekommen.