Unermüdlich im LKW – Wie schnell vermisst man das Fahren?
„Aufhören kann ich glaub ich nicht“
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Der Job hinter dem LKW-Steuer ist nicht immer einfach, doch für viele Truckerinnen wie Trucker ist es eine Frage der Leidenschaft: Sie lieben ihren Job und das Fahren. So sehr, dass sie es manchmal sogar vermissen, wenn sie nicht am Lenkrad sitzen.
Im Rahmen des Unermüdlich.Blogs sprechen wir immer wieder mit verschiedenen, großartigen Menschen, die im Fernverkehr unterwegs sind – ob im LKW oder im Bus. Unsere „Unermüdlichen“ erzählen Geschichten aus ihrem Leben auf der Autobahn und verdeutlichen, wie das Leben als Trucker aussieht.
Ein wichtiger Punkt, der dabei immer wieder aufkommt, sind die Themen „Leidenschaft“ und „Verbindung zum eigenen Wagen“. Beides ist bei unseren Unermüdlichen stark ausgeprägt: Sie fahren viel und gerne, und der LKW ist für sie zu einem zweiten Zuhause geworden.
Da überrascht es nicht, dass sie manchmal von etwas sprechen, was sich wie eine Art „Heimweh“ anhört – nämlich dann, wenn sie mal länger nicht mit dem Truck unterwegs sind.
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Fehlt euch das Fahren?
Die Unermüdliche Christina Scheib erklärt: „Das kommt natürlich immer darauf an, wie lange ich nicht fahre“, so die Truckerin: „Nach zwei Tagen geht es mir vielleicht noch nicht ab, wenn ich mal nicht unterwegs bin.“
Dann aber fängt es an. Christina beschrieb das Fahren schon in der Vergangenheit als ihre „persönliche Freiheit“, Zeit, in der sie nur für sich ist. Als selbstständige Truckerin gibt es schließlich noch jede Menge andere Dinge, die den Terminkalender füllen – das fängt bei Christina mit „Papierkram“ an und hört mit Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Bereichen auf.
Beim Fahren kann Christina nachdenken, mal Musik hören und Ähnliches: „Eine Woche geht auch noch“, so die Fahrerin: „Aber dann fehlt mir das Fahren.“
Unser Unermüdlicher Markus erlebt das derzeit auf seine ganz eigene Art: Der Trucker war es über 30 Jahre lang gewohnt, ständig unterwegs zu sein, immer hinter dem Steuer, immer auf Tour. Doch seit einiger Zeit fährt Markus weniger, nimmt nun auch eine Rolle „hinter den Kulissen“ der Spedition ein – ein Umbruch, der für den
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Vollzeit-Trucker nicht einfach ist: „Ich fahr ja immer noch LKW, ich habe ja auch Event-Fahrten“, so Markus: „Aber es fehlt schon. Ganz aufhören kann ich glaub ich nicht, das geht für mich nicht. Das fällt, glaub ich, jedem schwer.“
Er betont: Auf dem LKW ist man sein eigener Chef, und da gewöhne man sich einfach dran. Allerdings gibt es auch Vorteile: „Es ist nicht so, dass ich nachts nicht schlafen kann. Es ist auch sehr schön, mehr Zeit mit meiner Frau verbringen zu können.“
Allerdings liebt Markus Trucks wie kein zweiter – ganz besonders US-Trucks, und ganz besonders seinen „eigenen“, mit dem er seit einigen Jahren unterwegs ist. Kein Wunder, dass man da „Heimweh“ bekommt, wenn man es gewohnt war, jeden Tag einzusteigen, und das plötzlich weniger wird.
Eine kleine Lösung zur Linderung gibt es aber schon: „Ich habe mit dem Modellbau angefangen“, lacht Markus: „Ich habe jetzt meinen LKW als 1:14-Modell zu Hause, funkferngesteuert, den bin ich gerade am Aufbauen.“
So ist der Truck - zumindest ein Stück weit - auch jetzt noch immer mit dabei.
Unsere Unermüdlichen zeigen immer wieder, wie besonders der Beruf als Trucker ist. Weitere Geschichten aus ihrem Alltag lest ihr hier, auf dem Blog:
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