Über die Liebe zu US-Trucks: „Ein bisschen mehr Arbeit, aber der Traum“

Markus spricht über seine große Leidenschaft

Man in front of American Truck © Markus Trojak

Warum wird man LKW-Fahrer? Für Markus war das kaum eine Frage, denn der Wunsch entstand schon in Kindheitstagen – als er sich in US-Trucks verliebte. Auf dem Blog haben wir mit ihm über seine Leidenschaft gesprochen.

Sobald man Markus Trojak auf das Thema „US-Trucks“ anspricht, fangen seine Augen an zu leuchten und in die Stimme schleicht sich ein gut gelaunter Schwung. Dem langjährigen LKW-Fahrer merkt man die pure Begeisterung an, wenn es um die amerikanische Fahrzeugwelt geht: „Motorräder, Pick-Ups und natürlich die großen Trucks – das ist meine Welt“, erzählt er. 

Er liebt das Bild vom „Lonesome Rider“, den kilometerlangen Strecken von State zu State, von unendlichen Weiten und dem Fahren in den Sonnenuntergang: „Dabei bin ich ja gar nicht der klassische Kilometerfresser“, lacht Markus. 

Eine lang gehegte Leidenschaft

Die Liebe für das Thema ist tief in Markus verankert – und das schon seit vielen, vielen Jahren. Das fing bereits mit einer klassischen TV-Serie an: „Ende der 70er Jahre gab es die Serie ‚Auf Achse‘, und als amerikanisches Pendant dazu die Serie ‚Abenteuer der Landstraße‘“, erinnert er sich: Die Hauptfigur, der Fernfahrer Sonny Pruitt, war mit seinem grünen Kenworth und seinem Partner Will Chandler unterwegs: „Die habe ich verschlungen, diese Serie.“

Doch nicht nur die Serie, auch der Truck an sich hatte es ihm angetan – insbesondere dank der amerikanischen Bauart: „Ich fand die deutschen auch schon immer cool, aber die amerikanischen Trucks fand ich immer imposanter“, so Markus: „Mit dieser langen Haube.“

Klar, dass der Trucker schnell von einem eigenen US-Truck träumte. Und vor 20 Jahren gab es zumindest mal einen kleinen Vorgeschmack auf die Erfüllung dieses Wunsches: „Vor 21, 22 Jahren hatten wir auch schonmal einen Kenworth in der Firma“, erinnert sich Markus: „Den ist mein Kollege Manfred gefahren und ich war der Spannmann. Ich hab das Materialfahrzeug gefahren.“

US Truck © Markus Trojak

Gemeinsam gingen sie auf ihre eigenen „Abenteuer der Landstraße“, indem sie den damaligen Showtruck von Event zu Event brachten: „Zwei oder drei Mal durfte ich auch fahren. Als junger Bursche war es das größte. Da bist du LKW-Fahrer in Deutschland und darfst einen amerikanischen Truck fahren. Das war nicht nur die Kirsche auf der Torte, sondern die Sahne auf der Kirsche auf der Torte.“

Doch nach einiger Zeit verließ der Truck die Firma: „Da war ich schon traurig. So ein Truck ist einfach der Traum. Es ist ein bisschen mehr Arbeit, bisschen mehr Handwerk, aber ein Traum. Ich habe dem immer nachgeweint.“

Wirtschaftlich besehen, erklärt Markus, ist so ein US-Truck durchaus ein Risiko – wegen der Maße und der Ladefläche: „Da du nur zehn oder elf Meter Trailer hinterhängen kannst, ist das wirtschaftlich fraglich, ob das im Tagesgeschäft funktioniert. Du verlierst bei jeder Tour Geld, weil du weniger laden kannst“, erklärt er. In Sachen Image hingegen ist so ein Truck verdammt eindrucksvoll.

Endlich: Der eigene US-Truck

Deshalb blieb der Traum am Leben, über all die Zeit. Immer wieder kamen Gedanken auf, wie man so einen Truck denn einsetzen könnte – bis es vor ein paar Jahren plötzlich so weit war. Im Marketing plante man einen US-Truck für Events in die Flotte aufzunehmen – und da konnte es nur einen Kandidaten für geben: „Da bin ich mit beiden Füßen rein“, lacht Markus.

Nun fährt Markus ihn endlich - den Kenworth W990. Und der ist sogar ein echter Filmstar: „Das Fahrzeug ist aus dem Kinofilm ‚The Ice Road‘“, so Markus. Der Film erschien 2021, mit Liam Neeson in der Hauptrolle und drehte sich um drei Trucks, die zur Rettung von Verschütteten über eine Eisstraße müssen: „Das war der Rote, der es zur Mine geschafft hat. Das kann man an einigen Stellen noch sehen. Wir haben vieles nicht ausgetauscht, weil die Teile noch die Abdrücke von den Filmaufnahmen haben“, so Markus: „Damit sind wir heute auf Events unterwegs.“

Man in front of American Truck © Markus Trojak

Bei Truckfestivals, Motorradtouren und ähnlichen Events sorgt der schicke Truck für Begeisterung. Bei Schaulustigen, aber eben auch bei Markus selbst. Fehlt eigentlich nur noch, dass er endlich auch mal in das Heimatland seines Trucks reist – denn in die USA hat es Markus bislang noch nicht geschafft.

Doch auch das ändert sich bald: „Es sollte zum 50.Geburtstag so weit sein, aber das hat nicht geklappt. Nun fahren meine Frau Kerstin und ich zu unserer Silberhochzeit und ihrem rundem Geburtstag endlich dorthin“, freut sich Markus jetzt schon. Bedenken hat er eigentlich keine. Außer einem Gedanken, vielleicht: „Ich füchte ja, ob ich überhaupt zurück in den Flieger steige. Das ist schließlich mein Fahrzeugparadies!“

Wir sind auf jeden Fall gespannt, was Markus berichtet! Und noch mehr aus der Truck-Welt lest ihr hier auf dem Blog:

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