Hallo zusammen und schön, dass ihr (wieder) in unserem Blog vorbeischaut. Wie ich euch in meinem letzten Beitrag verraten habe, geht es für mich weiter in Richtung Schweiz. Vom sonnigen Wetter in Südeuropa muss ich mich Woche leider verabschieden. Aber immerhin empfängt mich das Wochenende in der Schweiz erst mal mit Sonnenschein – bevor der Regen aufzieht.
Am Freitag bin ich in der Schweiz angekommen. Die Fahrt – gut 730 Kilometer – ist ein echter Traum: wenig Stau, schöne Landschaften und eine reibungslose Einreise. Ganze acht Minuten hat es am Zoll in Basel gedauert – dank der EU-Abstempelung in Hannover muss ich mich nicht in die Schlange von 30 Lkw anstellen. So kann ich das schöne Wetter gleich genießen...
Schon auf den ersten Kilometern merke ich, dass ich in der Schweiz bin: Alles ist teurer. Selbst eine kurze Taxifahrt haut richtig rein, und auch Lebensmittel und Essen kosten hier deutlich mehr als bei uns in Deutschland.
Dadurch, dass ich mein Sportprogramm in Südeuropa ein bisschen schleifen gelassen habe, will ich hier unbedingt Sport machen. Ich habe herausgefunden, dass es hier viele Möglichkeiten gibt. Fitnessstudios bieten 24-Stunden-Zugang, aber die meisten haben nur Monatsmitgliedschaften und nehmen nur eine begrenzte Anzahl an Mitgliedern auf. Für die vier Tage, die ich hier bin, haben mich die 150 Euro schon etwas abgeschreckt. Mein Hotel hat leider auch kein Fitnessstudio, weil es schon etwas älter ist. Das macht die Sache nicht gerade einfacher.
Neben dem ganzen teuren Vergnügen gibt es aber auch einige interessante Geschichten zu erzählen: Von Samstag bis Montag bin ich zum Beispiel ganz alleine im Hotel – auch kein Personal ist vor Ort, nur ich und mein Zimmer. Wie das Ganze funktioniert? Ich habe den Zimmerschlüssel überreicht bekommen, den ich, immer wenn ich das Hotel verlasse, an ein Brett hänge. Darüber hängt ein Schlüssel, mit dem ich abends wieder ins Hotel komme. Ein bisschen unheimlich, aber zumindest habe ich meine Ruhe.
Neben der gruseligen Geschichte habe ich aber auch noch eine lustige Anekdote. An einem Tag hat mich eine Person vom Hotelpersonal auf Schweizerdeutsch angesprochen, weil im Restaurant ein Gast sitzt, der aussieht wie ich. Die Mitarbeiterin meint, mein „Bruder“ sitze im Restaurant. Das Missverständnis können wir natürlich schnell klären, aber jedes Mal, wenn sie mich bedient, muss sie lachen, weil wir uns so ähnlich sehen. Eine amüsante Begebenheit, die meine Zeit in der Schweiz noch unvergesslicher macht!
Der Dienstag, der erste Veranstaltungstag bei BestDrive in Hunzenschwil 40 Kilometer westlich von Zürich, steht ganz im Zeichen der Arbeit: Sensoren einbauen, den Truck waschen und die Felgen und Reifen auf Vordermann bringen – das alles muss erledigt werden. Dann gibt es noch einen Probedurchlauf, um zu sehen, ob alles mit dem Strom funktioniert, und eine interne Schulung. An Tag zwei in Hunzenschwil findet erneut ein Event für die BestDrive-Mitarbeiter und Kunden statt. BestDrive ist die Handelspartner- und Werkstattkette von Continental, die in vielen europäischen Ländern aktiv ist.
Donnerstag und Freitag stehen dann zwei Kundenveranstaltungen am Fahrzentrum Betzholz des Touring Club Schweiz in Hinwil auf dem Programm. Hinwil liegt südöstlich von Zürich, da wird die Gegend schon hügeliger. Und das Fahrzentrum des größten schweizerischen Automobilclubs ist ein super Standort, denn die Teststrecke ist das größte Verkehrssicherheitszentrum in der Schweiz und eines der modernsten in Europa. Unsere Veranstaltung ist dann auch in zwei Stationen aufgeteilt: eine Station am Trailer und einen Parcours. Eine richtige Off-Road-Strecke wird auf der Teststrecke angeboten, die wir mit verschiedenen Autos befahren können. Auch mit Inlinern bin ich die Strecke mal abgefahren – eine coole Erfahrung!
Wir haben überlegt, die Klimaanlage – die uns ja schon etwas länger Probleme bereitet – in der Schweiz reparieren zu lassen. Aber das stellt sich als problematisch heraus, da es als Veredelung des Trailers angesehen wird und wir dadurch Probleme mit dem Zoll bekommen können. Glücklicherweise ist das Wetter in der Schweiz nicht so warm und es regnet viel, sodass eine Klimaanlage nicht notwendig ist.
Aber bei den nächsten Stationen in Österreich soll es wieder wärmer werden – und dort ist die Reparatur der Klimaanlage kein Problem, weil unser Nachbarland zur EU gehört. Müssen mal schauen, ob wir dort dann eine Lösung finden...
Jetzt geht es für mich allerdings erst einmal zurück ins Hotel. Am Samstagmorgen muss ich früh los, da der Zoll nach Österreich nur von 8 bis 12 Uhr geöffnet hat. Wir lesen uns dann in Österreich wieder.
Bis dahin – und bleibt auf Achse,
euer Ronny