Zahlen, Daten, Fakten zur LKW-Maut

Infos in der Übersicht

Meta © Adobe Stock Ingo Bartussek

Aktuell ist die LKW-Maut für viele Fahrerinnen, Fahrer und Speditionen ein großes Thema. Wir sammeln hier Informationen rund um das Thema.

Wann wurde die Maut-Änderung eingeführt? Bereits im Dezember 2023 wurde die CO2-Differenzierung der LKW-Maut in die Berechnungen mit aufgenommen. Zum 01. Juli 2024 wird die Maut auf bestimmte Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen technisch zulässiger Gesamtmasse ausgedehnt. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Mit wie viel Geld wird gerechnet? Im Zuge der CO2-Differenzierung bei den LKW ab 7,5 Tonnen rechnet das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit Mehreinnahmen von 26,6 Milliarden Euro von 2024 bis 2027, und durch die Mautausdehnung auf LKW über 3,5 Tonnen sollen Mehrreinnahmen von 3,9 Milliarden Euro im selben Zeitraum aufkommen. Davon wiederum entfallen 1,8 Millarden Euro auf die CO2-Differenzierung, berichtet die Bundesregierung auf ihrer Website.

Wie wird die Maut erhoben und genutzt?

Das durch die LKW-Maut eingenommene Geld wird täglich vom Systembetreiber Toll Collect an den Bund weitergegeben. Dort geht das Geld an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (kurz VIFG). Diese sorgt dafür, dass es dann zweckgebunden verwendet wird. Das erklärt Toll Collect auf der eigenen Website.

Allerdings müssen auch die Gebühren für den Systembetreiber abgezogen werden, etwa für die Erhebung und Kontrolle der Maut, sogenannte Systemkosten. Außerdem werden Harmonisierungsmaßnahmen finanziert. Diese bezeichnen den Ausgleich der unterschiedlichen Rechtsordnungen der EU-Mitgliedstaaten und sollen möglichst viele Handelshemmnisse abbauen, um einen gemeinsamen Markt zu verwirklichen.

Der Rest ist nun teils an die Erhaltung und den Ausbau der Infrastruktur gebunden, teils an andere Maßnahmen im Mobilitätsbereich, vor allem den Ausbau des Schienennetzes.

Welcher Gedanke steckt hinter der Maut? Da LKW schwerer und konstant auf den Autobahnen unterwegs sind, verursachen sie mehr Schäden als PKW. Ein 40-Tonner belastet die Straßen in etwa so sehr wie 160.000 PKW. Unter anderem deswegen wurde bereits 2005 beschlossen, die Verursacher der Schäden an den Instandhaltungskosten zu beteiligen, um nicht alles mithilfe von Steuergeldern finanzieren zu müssen. Inzwischen trägt die LKW-Maut einen großen finanziellen Part zum deutschen Fernstraßennetz bei.

Der Güterverkehr hat über die Jahre hinweg immer weiter zugenommen und Deutschland als Transitland bekommt dies stark zu spüren. Die Autobahnen sind die meistbefahrenen Straßen der Bundesrepublik.

2011 wurde zwischenzeitlich entschieden, die Einnahmen neben den Systemkosten und Harmonisierungsmaßnahmen ausschließlich in den Ausbau der Bundesfernstraßen zu investieren. Der Ausbau des Schienennetzes durch weitere Mobilitätsmaßnahmen fand nun aber im neuen Koalitionsvertrag wieder Berücksichtigung. "Die Verwendung der Mauteinnahmen wird neu geregelt. Die Mauteinnahmen sind zweckgebunden für die Verbesserung der Bundesfernstraßen-Infrastruktur sowie für Maßnahmen im Mobilitätsbereich zu verwenden – mit Schwerpunkt auf den Bundesschienenwegen", so die Bundesregierung auf der eigenen Website.

Das Geld fließt laut Toll Collect z. B. in:

  • Die Instandhaltung von Brücken
  • Die Erweiterung der Autobahn auf 6 Spuren
  • Den Aus- und Neubau von Bundesstraßen, unter anderem Ortsumgehungen
  • Die Verlängerung und den Neubau von Autobahnen

So soll eine Art Finanzierungskreislauf entstehen, um die Autobahnen im möglichst besten Zustand zu halten und ständig zu verbessern.

Es kann also festgehalten werden, dass die Maut nicht nur als Anreiz dienen soll, bevorzugt klimafreundlichere Transportmittel zu nutzen, sondern vor allem auch aus wirtschaftlicher Sicht genutzt wird, um die Infrastruktur aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Sie wird dafür eingesetzt, dass auch weiterhin viel Handel über Deutschlands Straßennetz stattfinden kann.

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