Mit der wachsenden Bedeutung der E-Mobilität sind Elektrofahrzeuge und Ladestationen auf unseren Straßen allgegenwärtig geworden. Diese elektrisierende Welle hat auch den Bereich der Lastkraftwagen erfasst, wobei allein in Deutschland Anfang 2022 beachtliche 43.400 Elektro-LKWs registriert sind. Mit der zunehmenden Verbreitung von E-Lkw ist der Bedarf an schnellen und effizienten Auflademethoden von größter Bedeutung. Doch wie sieht der optimale Ansatz aus, und wie läuft der Ladevorgang ab?
Im Wesentlichen können Elektro-Lkw überall dort aufgeladen werden, wo eine Wallbox oder eine Hochspannungssteckdose zur Verfügung steht, wobei verschiedene Methoden möglich sind:
Direktes Aufladen: Elektro-Lkw können direkt am Fahrzeug über eine Wechselstromsteckdose mit CCS-Typ-2-Stecker oder einen Juice Booster aufgeladen werden. In Fällen, in denen lange Pausen nicht möglich sind und die Fahrt zügig fortgesetzt werden muss, ist das Aufladen über Gleichstromstecker (von 22 kW bis 350 kW) eine Option. Eine weitere Möglichkeit ist das Laden an Bord.
Designwerk e-Truck Charging: Designwerk e-Trucks sind serienmäßig mit einem 22-kW-Ladegerät ausgestattet, optional kann ein zweites Ladegerät angeschlossen werden, so dass die Ladeleistung insgesamt 44 kW beträgt. Zusätzlich können mobile Schnellladegeräte, die Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln, flexibel eingesetzt werden und bieten dank ihrer kompakten Bauweise bis zu 88 kW Ladeleistung.
Mega-Ladungen: Eine neue Generation von Ladestationen, die so genannten Mega Charges, ist jetzt verfügbar. Diese Stationen sind in der Lage, Lkw-Batterien innerhalb von Minuten wieder aufzuladen, wobei ein standardisierter Stecker verwendet wird, der eine Leistung im Megawattbereich liefert.
Der Ladevorgang ist einfach und sicher, denn er ist mit einem Verriegelungsmechanismus ausgestattet, der ein unbefugtes Abklemmen verhindert. Stecker einstecken, Ladeleistung prüfen, Sichtanzeige beobachten, auskuppeln und losfahren. Sobald der Elektro-Lkw vollständig aufgeladen ist, schaltet sich das Ladegerät automatisch ab und sorgt so für einen reibungslosen und effizienten Ablauf. Willkommen in der Zukunft des Ladens von Elektrofahrzeugen.
Während die Revolution der Elektrofahrzeuge Europa erfasst, nimmt die Bedeutung der Ladeinfrastruktur weiter zu. Dennoch haben sich einige Länder langsamer auf diese Entwicklung eingestellt. Hier ist ein Überblick über das aktuelle Szenario:
Deutschland und die Niederlande dominieren derzeit die europäische Ladeinfrastruktur und verfügen zusammen über die Hälfte aller Ladepunkte. Dieses Gleichgewicht steht jedoch kurz vor dem Umbruch.
Eine bahnbrechende EU-Richtlinie hat den Startschuss für den Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes für Elektrofahrzeuge auf dem gesamten Kontinent gegeben, wobei der Schwerpunkt auf der Versorgung von Elektro-Lkw liegt. Bis 2025 sollen im Rahmen einer bahnbrechenden Initiative rund 11.000 öffentliche Ladepunkte in der gesamten Europäischen Union eingerichtet werden. Mit Blick auf das Jahr 2030 wurde ein ehrgeiziges Ziel von 42.000 Ladepunkten festgelegt, das sich nahtlos in die Forschungen des renommierten Fraunhofer-Instituts in Deutschland einfügt.
Die Prognosen der Redakteure deuten auf einen strategischen Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw in der Anfangsphase hin, wobei die Stationen strategisch in Abständen von 100 Kilometern aufgestellt werden und später zu einem bequemeren Abstand von 50 Kilometern übergehen. Diese vorausschauenden Schätzungen werden von der ACEA (European Automobile Manufacturers Association) unterstützt.
Die aktuelle Ladeinfrastruktur ist in den Ländern unserer Roadshow-Reise sehr unterschiedlich. Deutschland und die Niederlande zeichnen sich als robuste Vorreiter beim Laden aus. In Deutschland stehen beeindruckende 74.133 Wechselstrom-Ladepunkte und 15.801 Gleichstrom-Ladepunkte zur Verfügung, wobei die Installation von Ladepunkten im letzten Jahr deutlich zugenommen hat.
Die Niederlande wiederum verfügen über eine beachtliche Infrastruktur mit insgesamt 132.266 Wechselstrom-Ladestationen und einer wachsenden Zahl von 3.527 Gleichstrom-Ladestationen. Ihr Engagement für die Elektromobilität ist offensichtlich, denn auch die Zahl der Gleichstrom-Ladestationen ist in diesem Jahr leicht gestiegen.
Belgien und Schweden liegen im Bereich von 20.000 bis 30.000 AC-Ladestationen, hinken aber bei den DC-Ladestationen mit etwa 1.000 bis 4.000 Einheiten hinterher. Es ist jedoch erwähnenswert, dass Schweden beim Ausbau seines Gleichstrom-Ladenetzes Fortschritte macht.
Auf der anderen Seite besteht in Finnland und der Türkei dringender Handlungsbedarf. In diesen Ländern gibt es relativ wenige Ladestationen, in Finnland nur 5.909 Wechselstrom- und 1.701 Gleichstromtankstellen. Leider scheinen die Aussichten zu stagnieren, da bis 2021 nur wenige neue Ladestationen installiert werden und die aktuellen Wachstumstrends nach unten zeigen. Eine ähnliche Situation ist in der Türkei zu beobachten, wo es nur 2.130 Wechselstrom- und 821 Gleichstrom-Ladestationen gibt, was die Notwendigkeit eines raschen Ausbaus unterstreicht.