Wie der Notbremsassistent funktioniert

Wo die Technik hilft

Rear break lights © Adobe Stock nordroden

Auf der Autobahn kann schon die kleinste Unaufmerksamkeit zum Knall führen. Zahlreiche Auffahrunfälle passieren, weil nur einen winzigen Moment lang nicht aufgepasst wurde oder eine Reaktion zu spät kam. Der Notbremsassistent setzt genau hier an und soll die Menschen hinter dem Steuer unterstützen.

Wie funktioniert ein Notbremsassistent? In der Regel ist der Notbremsassistent eine technische Hilfe, die mittels Sensoren und Kameras den Bereich vor dem Fahrzeug abtastet. Es überprüft, ob sich andere Vehikel oder Hindernisse vor dem eigenen Wagen befinden und in welcher Geschwindigkeit diese sich bewegen.

Gleichzeitig haben moderne Assistenzsysteme auch Daten wie die eigene Geschwindigkeit oder aktuelle Lenkung im Blick. Erkennt der Assistent, dass Gefahr droht – etwa, weil man zu schnell auf einen Stau zu fährt, oder mit einem anderen Verkehrsteilnehmer vor sich zu kollidieren droht – wird ein Prozess eingeleitet, um einen Unfall zu verhindern.

Oft wird im ersten Schritt ein Warnsignal an den Fahrer geschickt, etwa durch ein Blinken oder einen Warnton. Reagiert man nicht entsprechend, beginnt der Notbremsassistent das Tempo des Wagens zu drosseln. Und reicht das noch immer nicht, können autonome Bremsassistenten sogar eine Vollbremsung einlegen.

Gerade bei langen Fahrten, bei denen man ermüdet und auf Dauer möglicherweise unaufmerksam wird, können die Systeme helfen.

Ist der Notbremsassistent unfehlbar? Zu 100 % darf man sich nicht darauf verlassen, dass der Assistent schon das Bremsen für einen selbst übernimmt. Es kann beispielsweise passieren, dass die Technik durch äußere Einflüsse behindert wird – wie etwa Dreck, Kälte oder auch Regen.

Deshalb gilt stets, dass man selbst weiterhin für die Fahrt verantwortlich ist und die Augen nach möglichen Problemen offen hält.

Ist ein Notbremsassistent Pflicht? Grundsätzlich gilt, dass LKW, die seit 2015 zugelassen wurden, über ein solches Assistenzsystem verfügen müssen.

Red trailer © Adobe Stock Sahin Top

Der Blick nach vorne: Grundsätzlich erklärte das BMDV, das Potenzial von Notbremsassistenten weiter ausschöpfen zu wollen und Vorgaben für neue Systeme so zu gestalten, dass diese noch sicherer und effizienter werden (via BMDV),

Gibt es noch mehr Assistenten? Tatsächlich ist der Notbremsassistent nicht das einzige System, dass bei der Fahrt für mehr Sicherheit sorgen soll. So gibt es beispielsweise den Abbiegeassistenten, auf den Fahrer in der Stadt zurückgreifen können, um Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen.

Auch Systeme wie der Abstandsregler oder Spurhalteassistent sollen für mehr Sicherheit sorgen. Ein weiteres Beispiel im Bereich „Bremsen“ ist der Ausweichassistent. Der schlägt an, wenn selbst eine Notbremsung nicht mehr reicht, um eine Kollision zu verhindern.

In dem Fall kann der Assistent dabei unterstützen, dem Vordermann auszuweichen, ohne dabei auszubrechen oder ins Schleudern zu kommen.

LKW-Fahrer Markus erzählte, was aus seiner Sicht nicht mehr am LKW fehlen darf.