Christina Scheib ist krank: Was bedeutet das als selbstständige Lkw-Fahrerin?

Wenn krank sein teuer wird

pink teddy bear with stethoscope on orange background

Christina Scheib ist selbstständige Lkw-Fahrerin, muss derzeit wegen einer OP aber kürzertreten. Warum das gar nicht so leicht ist, erklärt sie uns auf dem Unermüdlich.Blog.

So kennt man Christina Scheib eigentlich gar nicht: Die Lkw-Fahrerin muss aktuell in Ruhe das Bett hüten. Der Grund: Kürzlich musste die Truckerin operiert werden, und ein weiterer Eingriff ist für die kommende Woche geplant.

„Ich werde dadurch wahrscheinlich zwei Wochen lang ausfallen“, berichtet Christina am Telefon. Ein Zustand, den Christina normalerweise aufs Äußerste zu vermeiden versucht. Denn: Beruflich ist Kranksein als Selbstständige fast nicht drin.

„Die positive Seite an dem Ganzen ist, dass ich echt mal stillhalten muss“, erklärt Christina: „Also wirklich: musst. Normalerweise kann ich das nämlich nicht.“

Sie bezeichnet sich selbst als „Stehaufmännchen“, jemanden, der normalerweise eine sehr hohe Schwelle hat, bis man sagt: „Ich falle aus.“ Das, so Christina, ist aber auch genau das Problem: „Du musst wirklich kurz vor‘m, sag ich jetzt mal, Abnippeln sein, dass du sagst: ‚Ja ich mache jetzt mal eine Pause‘. Und darum hab ich‘s halt einfach verschleppt. Es war eigentlich bloß eine kleine Sache. Aber du denkst dann nicht dran, denkst ‚es geht, es geht, es geht‘ – und dann geht es plötzlich nicht mehr und du denkst dir ‚Verdammt, hättest du mal vorher was gemacht!‘“

Aber warum wartet man überhaupt so lang ab, wenn die gesundheitlichen Probleme eigentlich schon signifikant ausfallen?

Es sind genau die Schwierigkeiten, mit denen Christina sich jetzt konfrontiert sieht: „Die großen Probleme sind halt, dass du bei Krankheit kein Geld verdienst, dass der Lkw steht, dass du laufende Kosten und Einbußen hast, dass Kunden Probleme in der Planung bekommen und sich neue Lösungen überlegen müssen“, so die Truckerin.

Insomnia treatment. Alarm clock, glass of water and pills on bedside table in bedroom at night © Adobe Stock | New Africa

Im Alltag versucht man, sich finanziell und in der Planung auf solche Schieflagen vorzubereiten, einfach ist das aber nicht. „Wenigstens kommen in der Zeit keine Dieselrechnungen“, lacht Christina, aber: „Es sagt bei den laufenden Kosten halt auch niemand ‚Ach Frau Scheib, das ist ja doof, dass sie krank sind, dann setzen wir das mal aus‘“.

Eine Weiterbezahlung oder finanzielle Unterstützung gibt es bei Auftragsausfall auch erstmal nicht: „Dafür müsste ich eine Versicherung abschließen. Die ist als Selbstständige aber auch sauteuer, und wird möglicherweise zum Minusgeschäft. Also – eher nicht.“

Dementsprechend wünschen wir erstmal gute und schnelle Genesung!

Das Thema Versicherungen haben wir uns gemeinsam mit Christina auch schon mal angeschaut. Mehr dazu, welche Versicherungen man als selbstständige im Trucker-Bereich braucht, lest ihr hier: LKW-Versicherung: Welche braucht man als selbstständige Truckerin?

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