Tinkas erzwungene Lkw-Pause: „Das ist etwas, was mir sehr schwerfällt“
Die Lkw-Fahrerin fällt aus, dabei würde sie so gern den neuen Truck testen
© Tinka | © Adobe Stock | catinsyrup
Eigentlich ist sie immer auf Achse. Umso ungewohnter ist die aktuelle Krankheitspause für Truckerin Tinka: Wie verbringt sie die Zeit?
Im Bett statt am Steuer: Lkw-Fahrerin Tinka erholt sich derzeit von einer Operation, weswegen sie den Großteil ihrer Zeit zu Hause verbringt – in Ruhe. Ein Zustand, den sie in der Form selten erlebt: „Ich bin es gewohnt, unterwegs zu sein. Jetzt bin ich seit zwei Wochen raus, und drei oder vier kommen noch obendrauf“, berichtet die Truckerin.
Einen guten Zeitpunkt für solche Geschichten gibt es nie, aber insbesondere jetzt würde Tinka eigentlich sehr gerne am Steuer sitzen. Denn: Erst kürzlich hat sie ihren neuen Truck bekommen. Der ist nun ohne Tinka unterwegs: „Wir haben ein paar Springer, von denen einer den Wagen jetzt übernimmt“, erklärt sie: „Dem vertraue ich, dass ich den Wagen heile wieder zurückbekomme.“
Der neue Truck fährt erst mal ohne Tinka
Bei der Übergabe hat Tinka dennoch versucht, den neuen Fahrer so gut wie möglich vorzubereiten: „Ich habe ihm einen Zwei-Seiten-Brief geschrieben, wo er was in meinem Lkw findet. Papiere, Frachtpapiere, Schlösser, Hammer, Sicherungsnetze – was man eben so braucht. Und ich habe auch noch ein bisschen Süßkram dazugelegt. So gehe ich mit einem guten Gefühl weg, und er kommt mit einem guten Gefühl rein.“
Ein bisschen fühlte es sich für Tinka an, als würde sie ein Haustier oder Kind in die Obhut eines Vertreters geben: „Ich habe ihm meine Telefonnummer mitgegeben, falls was ist. Und ich habe auch nochmal geschrieben, dass das mein neues Fahrzeug ist, und dass es schön wäre, wenn ich ihn heile zurückbekäme“, lacht sie: „No Pressure, aber wehe!“
Das Ganze ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen, aber klar: Es ist auch eine Frage des Vertrauens, wenn man sein mobiles Zuhause in die Hände einer anderen Person gibt. Das weiß der Kollege selbst aber auch: „Tatsächlich hat er bisher jeden Tag ein Bild vom Fahrzeug geschickt.“
© Adobe Stock | Dusko
Das ist auch eine Form des Auf-dem-Laufenden-Bleiben für Tinka, die zwar betont, dass es auch mal schön ist, zu entschleunigen und nicht ständig unter Zeitdruck zu stehen. Gleichzeitig gefällt ihr die Ruhephase aber auch nicht besonders: „Ich kann nicht viel machen und das ist etwas, was mir sehr schwerfällt. Das wissen die Kollegen auch. Es fehlt halt. Die Kollegen, das Fahren an sich.“
Insofern sucht sich Tinka andere Beschäftigungen: „Ich habe eine Menge Plätzchen gebacken“, berichtet die Fahrerin. Außerdem nutzt Tinka die Zeit für etwas Berufliches: Nämlich eines der Module zur Verlängerung ihres Führerscheins: „Ich habe erst dieses Jahr meinen Führerschein verlängert und habe nun fünf Jahre Zeit. Ich hänge aber direkt ein Modul ran. Ich versuche das immer ein bisschen zu verteilen.“
Wir wünschen auf jeden Fall gute Besserung. Das Thema Gesundheit ist gerade im Berufsverkehr ein sehr wichtiges. Besonders unterwegs ist es oft gar nicht so einfach, medizinische Versorgung zu erhalten. Der Verein DocStop hilft Truckerinnen und Trucker, wenn sie unterwegs medizinische Hilfe brauchen – mehr zu dem Thema hier.
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