Worauf kommt es an, wenn man abends den LKW parken möchte? Wir haben mit Truckerin Tinka darüber gesprochen.
Tag für Tag sind LKW-Fahrerinnen und -Fahrer hunderte, manchmal Tausende Kilometer unterwegs, um Waren und Güter auszuliefern. Es ist ein anstrengender, aber für viele auch geliebter Job. Und das Fahren an sich ist eigentlich das kleinste Problem. Viel schwieriger wird es, wenn es um das Parken des LKWs geht.
Denn seit vielen Jahren ist der Parkplatzmangel eines der vorherrschenden Probleme, mit denen LKW-Fahrerinnen und -Fahrer sich herumschlagen müssen. Es fehlt an Plätzen, um alle Truckerinnen und Trucker unterzukriegen, die auf den Autobahnen unterwegs sind.
Deswegen suchen sich viele Trucker ihren Platz frühzeitig, nur irgendwann sind die eben voll.
Das führt dazu, dass man manchmal abseits der normalen Parkplätze nach einem Ort suchen muss, wo man im LKW die Nacht verbringen kann. Wir haben mit Truckerin Tinka darüber gesprochen.
© Adobe Stock | Ronald Rampsch
Für viele Truckerinnen und Trucker ist die Sicherheit ein wichtiger Aspekt. Die meisten bevorzugen LKW-Parkplätze, die beleuchtet und im besten Falle auch bewacht oder abgegrenzt sind. Doch die sind eben nicht immer verfügbar.
Tinka hat sich damit schon lange arrangiert, auch wenn das zu Beginn ihrer Karriere noch nicht so sehr der Fall war: „Am Anfang, als ich angefangen habe mit dem Fahren, war es tatsächlich so, dass ich schon bevorzugt auf Autohöfe oder Rastplätze gefahren bin. Mit Beleuchtung und dann möglichst nah an die Tankstelle oder ans Rasthaus“, erinnert sich Tinka.
Heute ist sie da etwas entspannter: „Über die Jahre hat sich das so entwickelt, dass es bei mir eher so ist, dass ich lieber meine Ruhe habe. Also am besten in die hinterletzte Ecke oder in irgendein Industriegebiet, auf einen Feldweg, einen Waldweg. Ich mache es aber auch von der Ladung abhängig“, erklärt sie. Je wertvoller die Ladung, desto mehr achtet sie auf die Sicherheit eines Parkplatzes.
© Adobe Stock | WM7
Angst vor Überfällen hat sie eigentlich nicht: „Grundsätzlich bin ich da relativ einfach gestrickt. Aber auch, weil bei mir halt bisher noch nichts passiert ist, wahrscheinlich“, räumt Tinka ein.
Dennoch ist der Sicherheitscheck ein fester Bestandteil ihrer Routine. Egal, wo sie den LKW abstellt: „Ich mache abends die Schlösser drauf und mache morgens immer meine Abfahrtskontrolle. Aber dann gucke ich doch noch mal genauer, wenn ich irgendwo in der Pampa gestanden habe.“ Ebenfalls zu beachten ist natürlich, dass sich ein LKW an bestimmte Halte- und Parkverbote halten muss. (https://www.continental-reifen.de/products/truck/unermuedlich-blog/lkw-halteverbot-parkverbot/)
Neben der Sicherheit ist auch das Wetter ein Faktor. Ein geschützter Parkplatz ist schön, aber gerade im Sommer will man sich auch aus der Sonne ein wenig heraushalten. Denn die Hitze kann im LKW ziemlich heftig werden. Und dann muss man schauen, wie man damit umgeht: „Scheiben auflassen mache ich ungern. Das mache ich höchstens, wenn ich bei uns auf dem Platz bin, den unser Chef angemietet hat“, erklärt Tinka. Denn da spielt die Sicherheit dann doch wieder eine Rolle: „Gerade jetzt im Sommer würde man es gerne machen, aber man hört ja oft von diesen Gasgeschichten. Dass damit Kriminelle ins Fahrerhaus gelangen können. Man muss es ja nicht herausfordern.“
© Adobe Stock | Ronald Rampsch
Was das Wetter angeht, sind natürlich auch Gewitter ein Faktor: „Wenn stürmisches Wetter ist oder ein kommendes Unwetter gemeldet wird, dann versuche ich schon, mich nicht unbedingt direkt neben einen hohen Baum zu stellen. Dann stelle ich mich auch nicht neben Laternen“, erklärt Tinka. Das Risiko, dass der LKW, die Ladung oder man selbst zu Schaden kommt, will man umgehen: „Ich stehe am liebsten irgendwo, wo im besten Falle nichts auf meinen LKW drauffallen und mich erschlagen kann, ja“, lacht Tinka.
Auch unser Unermüdlicher Markus hat sich mit dem Thema schon mal auseinandergesetzt. Mehr dazu lest ihr hier: Heftiger Sturm im LKW – Wie geht man damit um?
