
# Reifenschäden und Reifenalter
Entsorgung von Reifen
Reifen entsorgen: das müssen Sie wissen
Die Messung der Profiltiefe zeigt, ob Ihre Autoreifen abgefahren sind und ersetzt werden müssen. Ist es an der Zeit, die Altreifen zu entsorgen, sollten Sie dies auf korrekte und verantwortungsvolle Weise tun.
Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es innerhalb der EU sowie in anderen Ländern streng verboten ist, Altreifen im Hausmüll zu entsorgen. Informieren Sie sich idealerweise vor Ort bei Ihrem Händler oder dem lokalen Entsorgungsunternehmen bezüglich der Entsorgung von Reifen und Felgen.

Wo kann man Reifen entsorgen?
Ihre abgefahrenen Reifen können Sie an verschiedenen Orten loswerden, einschließlich an Wertstoffhöfen, Recyclinghöfen und bei Schrotthändlern. Wenn Sie sich neue Reifen anschaffen, werden viele Reifenhändler die fachgerechte Entsorgung für Sie übernehmen. Bietet Ihr Reifenhändler diese Möglichkeit nicht an, können Sie sich alternativ an einen zertifizierten Entsorgungsbetrieb wenden. Dieser verfügt über besondere Anlagen, um Ihre Altreifen auf gesetzeskonforme und umweltverträgliche Weise zu entsorgen.
Genau dafür hat Continental ein Tochterunternehmen in Deutschland: die im Jahr 1992 gegründete Reifen-Entsorgungsgesellschaft mbH (REG). Mit der REG übernehmen wir Verantwortung und entsorgen als erster Reifenhersteller in Deutschland unsere Produkte selbst.

Die von REG angebotenen Dienstleistungen werden nicht nur von industriellen gummiverarbeitenden Unternehmen hochgeschätzt, sondern auch von Reifen-Einzelhandelsketten, Autohändlern, Werkstätten, Gemeinden und Privatpersonen.
Wann muss man seine Reifen entsorgen?
Haben Ihre Autoreifen die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern erreicht oder sind sie aus einem anderen Grund nicht mehr verkehrssicher, müssen sie entsorgt und durch neue Reifen ersetzt werden. Neben den gesetzlichen Vorgaben zur Profiltiefe spielen auch andere Abnutzungsfaktoren wie Alterung oder Materialermüdung eine Rolle. Selbst bei wenig genutzten Reifen nehmen Sicherheit und Performance durch Alterungsprozesse ab.
Prüfen Sie Ihre Reifen regelmäßig auf sichtbare Schäden und kontrollieren Sie das Herstellungsdatum, denn auch ungenutzte Reifen altern. Sind Sie sich unsicher, ob Ihre Reifen entsorgt werden müssen, wenden Sie sich an eine Werkstatt Ihres Vertrauens.
Reifen mit Felgen richtig entsorgen
Sie können Ihre Reifen mit Felgen fachgerecht bei einem Schrotthändler oder auch beim Recyclinghof entsorgen. Diese Einrichtungen sind darauf spezialisiert, Reifen und Felgen zu trennen und die Materialien korrekt zu recyclen. In der Regel wird das Metall der Felgen dabei wiederverwertet und für die Herstellung neuer Produkte genutzt.
Prüfen Sie vor der Entsorgung den Zustand der Felgen sowie die Profiltiefe der Reifen. Informieren Sie sich außerdem vorab, ob zusätzliche Gebühren für das Trennen und Recyclen anfallen. Die Kosten für die Altreifenentsorgung mit Felgen können stark variieren.
Was kostet die Entsorgung meiner Altreifen?
Es gibt keine einheitliche Regelung über die anfallenden Entsorgungskosten von Altreifen bei Autohändlern, Werkstätten, Fachbetrieben oder Wertstoffhöfen. Die Preise variieren regional und lokal. Oftmals bieten Reifenhändler eine kostenlose Entsorgung an, wenn Sie bei ihm neue Reifen kaufen. Ist das nicht der Fall, kann eine Gebühr pro Reifen anfallen.
Wertstoff- oder Recyclinghöfe erheben in der Regel Entsorgungskosten von 2 bis 10 Euro pro Reifen. An manchen Orten ist die Abgabe auch kostenfrei – informieren Sie sich darum am besten schon vorab über die jeweiligen Preise.
Spezialisierte Entsorgungsunternehmen bieten eine umfassende Entsorgungslösung an. Nicht selten beginnen die Preise hier bei etwa 10 Euro pro Reifen. Je nach Anzahl der Reifen und weiteren Serviceleistungen wird es hier also etwas teurer.
Ein zweites Leben für Altreifen
Wussten Sie, dass die Zementindustrie einen erheblichen Beitrag zum Recycling von Altreifen leistet? Aufgrund ihres hohen Energiegehalts werden Altreifen in geschredderter Form als Brennstoff in Zementwerken eingesetzt. In anderen Industriezweigen werden der in den Reifen enthaltene Stahl und das Silica als Sekundärrohstoffe verwertet.

Die aus den geschredderten Reifen gewonnenen Materialien erhalten ebenfalls ein zweites Leben als Folgeprodukte. Die Stahl- und Textilbauteile werden während des Zerkleinerungsvorgangs voneinander getrennt und separat recycelt. Zudem wird das reine Gummigranulat zur Herstellung von Gebäudefronten verwendet, die Häuser dank der isolierenden und dichtenden Eigenschaften schützen. Das feinkörnige Granulat wird außerdem auf Sportplätzen mit Kunstrasen als elastischer Füllstoff verwendet.
Noch feinere Materialien wie Gummipulver kommen beim Straßenbau zum Einsatz, zum Beispiel als Geräusche absorbierende Asphaltschicht.
Reifenentwicklung und Umweltschutz
Das Thema Nachhaltigkeit hat bei Continental einen hohen Stellenwert. Wir unternehmen große Anstrengungen, unsere Reifen energieeffizienter und umweltfreundlicher zu machen. Dafür setzen wir auf Experten aus den verschiedensten Fachrichtungen, die zusammen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Prüfungen und Produktion arbeiten.
Ihre Aufgabe ist es, nicht nur das Produktionsverfahren, sondern auch die Nutzungsphase und Entsorgung von Reifen zu optimieren. Die Teams untersuchen jeden einzelnen Bestandteil eines Reifens und machen, wenn möglich, Vorschläge, diese durch neue, umweltverträglichere Materialien zu ersetzen.
Dieser verstärkte Fokus auf Nachhaltigkeit hat sich positiv auf die Produktion bei Continental ausgewirkt. Mit dem innovativen und ausgezeichneten ContiLifeCycle Werk, wird das Altgummi recycelt und zur Wiederverwendung in der Reifenproduktion eingesetzt. Darüber hinaus können abgefahrene LKW-Reifen runderneuert werden und erhalten so ein zweites Leben.
Außerdem stellen wir Reifen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge her, die im Vergleich zu Standardreifen einen um 30 Prozent verbesserten Rollwiderstand bieten, wodurch der CO2-Ausstoß verringert wird. Mit diesen Reifen können Hybridautos eine längere Strecke im Elektromodus zurücklegen, ohne dass der Verbrennungsmotor eingeschaltet werden muss. Und die Reifenentwickler bei Continental sind in Sachen Sicherheit keine Kompromisse eingegangen, um den verbesserten Rollwiderstand zu erreichen.
Eine weitere unserer Nachhaltigkeitsbemühungen ist die Gewinnung von Kautschuk aus Löwenzahn. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie erforschen wir die Möglichkeit, den aus der Löwenzahnwurzel gewonnenen Naturlatex als kommerziell realisierbaren Ersatz für aus Regenwaldpflanzen gewonnenen Naturlatex zu nutzen.
Das Beste daran ist, dass Löwenzahn auf Land wachsen kann, das für den Anbau von Nutzpflanzen ungeeignet ist, sodass die Errichtung einer Kautschukplantage neben einer Reifenfabrik in Mitteleuropa sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll ist. Dieser Ansatz hätte die folgenden Vorteile:
- Kürzere Transportwege, die eine erhebliche Reduzierung der CO2-Emissionen zur Folge haben;
- Weniger Kautschuk-Monokulturen in Regenwaldregionen;
- Schutz für den Reifenhersteller vor Preisschwankungen auf dem globalen Kautschukmarkt.
In einem Standardreifen stammen bis zu 30 Prozent des Kautschuks von Kautschukbäumen (Hevea brasiliensis). Die Vorteile dieser alternativen Quelle liegen also auf der Hand.
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