Höchste Sicherheitsstufe: Trucker Markus über Geheimtransporte

Wie läufts, wenn man geheime Ladung hat?

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Als LKW-Fahrer hat man viel Verantwortung. Für die Ladung, für die Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer, und natürlich für sich selbst. Eine besondere Komponente kann aber dazukommen, wenn man geheime oder Transporte mit erhöhter Sicherheitsanforderung durchführt. Markus gibt uns einen kleinen Einblick.

Markus fährt schon seit vielen Jahren LKW, und meist geht es bei ihm um das Transportieren von Motorrädern. Allerdings kennt er sich auch mit Transporten aus, die einer erhöhten Sicherheitsstufe unterliegen. Solche Transporte, berichtet Markus, werden denn mit besonderer Sorgfalt durchgeführt. Ausschließlich beleuchtete oder sogar bewachte Rastplätze, eine minutiös geplante Route und detailliertes Tracking können da zum Einsatz kommen. Solche Transporte können schon erforderlich werden, wenn Güter transportiert werden, bei denen ein erhöhtes Diebstahlrisiko besteht.

Interessant sind aber auch Transporte, wie Markus sie manchmal mit bestimmten Motorrädern erlebt. Wenn etwa Prototypen neuer Fahrzeuge oder Modelle zu Veranstaltungen gefahren werden, um sie zu präsentieren – dann gilt höchste Geheimhaltungsstufe.

Ins Detail können wir hier natürlich nicht gehen, aber einen kleinen Einblick konnte Markus uns geben: „Es kommt immer drauf an, was man transportiert. Bei manchen Transporten reicht es, wenn die Motorräder abgedeckt sind. Da sind wir dann früh da, positionieren den LKW so, dass er die Sicht verdeckt, und dann wird ein Paket nach dem anderen, versteckt, durch einen Vorhang in die Halle gefahren. Das ist vor allem der Fall, wenn es kleinere Neuerungen sind“, erklärt der Trucker.

Spezielle Motorräder für Filme oder Aktionen, neue Entwicklungen – das sind Transporte, wo Auftraggebern sehr an Geheimhaltung gelegen ist: „Bei komplett neuen Fahrzeugen werden die sogar so abgedeckt, dass man keine Konturen erkennen kann. Denn, klingt verrückt, aber: Es gibt immer Spotter, die in den Sträuchern stehen, die versuchen, Fotos zu machen.“

 

lkw geheim ladung © Adobe Stock | andyaziz6

Es ist noch gar nicht so lange her, da erlebte Markus so etwas wieder einmal: „Die haben wir früh genug gesehen und ‚no pictures‘ angesagt. Da war dann auch Securitypersonal dabei, die darauf achten.“

Er hatte sogar schonmal einen Transport, bei dem durfte selbst in der Firma kaum jemand so richtig Bescheid wissen: „Das war eine ganz heiße Kiste. Ich durfte niemandem erzählen, wo ich hinfahre. Auch innerhalb der Firma sind dann wenig Leute informiert. Das war schon spannend.“ Und bei einem anderen Transport „musste ich neue Fahrzeuge mitten in der Nacht abliefern. Da ging alles schnell, Tore zu, rein in die Halle. Beim Reinfahren musste man das Handy abgeben oder es wurden Aufkleber auf Kameras gemacht. Teilweise werden dann die Handys sogar kontrolliert, ob da Bilder drauf sind.“

Als Trucker ist man in so einer Situation in der Verantwortung. Denn für die Firma wäre es natürlich schlecht, wenn jemand schon etwas zu sehen bekommt, bevor die offizielle Vorstellung erfolgt ist: „Da macht man sich vorher auch einen Kopf drüber. Man muss wirklich aufpassen. Nicht, dass durch Zufall irgendwas passiert“, verdeutlicht er: „Stell dir mal vor, ich habe hinten die Tür vom Auflieger drauf und jemand macht da ein Foto, wie ich ablade. Das wäre ein Todesurteil für die Karriere.“

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