Helgas Tipp für lange Truck-Touren: Die Camping-Dusche

Fahrerin Helga berichtet von unterwegs

Helgas truck standing next to the streets © Helga Droescher

Als LKW-Fahrerin kommt man ganz schön rum. Unsere Unermüdliche Helga ist da das beste Beispiel: Die Österreicherin fährt regelmäßig lange Touren quer durch Europa. Heute berichtet sie von ihren letzten Wochen und hat einen Tipp für unterwegs.

Bei Helga weiß man nie, wo man sie wohl gerade erreicht. Österreich, Deutschland, Italien, Spanien – bei der internationalen Truckerin ist eigentlich alles möglich. Da überrascht es auch nicht, dass sie gerade wieder auf dem Rückweg von einer langen Fahrt war: „In den letzten Wochen war ich gleich fünf Mal auf Tour, drei Mal nach Holland, zwei Mal nach Dänemark“, berichtet sie: „Das sind alles schöne Wochentouren, bestimmt 3.000 Kilometer pro Woche“.

Helga liefert Massivholzplatten für den Hausbau, die in ganz Europa gefragt sind. So lauteten ihre Ziele diesmal: Eine große Baustelle nahe der Universität bei Kopenhagen, gefolgt von einem Industriegelände in den Niederlanden. „Zwischendurch, an den Wochenenden, war ich aber zu Hause“, merkt Helga an. Das wiederum ist in Österreich.

Helga bekommt also einiges zu sehen, wenn sie für ihren Job unterwegs ist. Das ist einer der Punkte, der sie am meisten am Trucker-Dasein begeistert: Der umfassende Blick in verschiedenste Orte der Welt. „Die Touren waren super. Das Wetter war zwar in Holland und Dänemark sehr windig und kalt, aber es war trotzdem sehr schön.“

Wenn sie Pause hat, versucht sie, auch abseits der Straße ein wenig von den Orten mitzubekommen, die sie bereist: „Ich gehe gerne mal spazieren, wenn ich unterwegs bin. In Holland ist gerade die schöne Blütenzeit, mit den Tulpen und Narzissen. Sogar in dem Industriegebiet, wo die Häuschen gebaut werden, ist alles sehr gepflegt und sehr schön, überhaupt kein Mist und Dreck. Holland ist wirklich richtig schön“, berichtet sie: „Wenn ihr in Holland seid, genießt einfach mal die schöne Landschaft.“

Helgas Tipp für unterwegs: Die Camping-Dusche

Ein eher ärgerlicher Aspekt der LKW-Touren hingegen ist es, wenn man Pause machen möchte, aber sich einfach keine passende Raststätte, ein Parkplatz oder wenigstens eine Dusche finden möchte. Gerade in der Hoch-Zeit der Pandemie war das ein großes Problem, doch auch heute besteht an vielen Orten immer noch ein Mangel an Parkplätzen, Essens-Möglichkeiten oder sanitären Anlagen.

„Vieles ist mittlerweile wieder besser, aber teilweise immer noch schwierig“, meint Helga. Allerdings legt Helga schon seit Jahren großen Wert auf Selbstversorgung, um unterwegs auf alle Hürden vorbereitet zu sein. Sie hat immer für zwei Wochen Kleidung dabei und außerdem einen gut sortierten Kühlschrank. 

Essen bereitet sie gerne in ihrem Truck zu, oft mit eingelagertem Gemüse aus dem eigenen Garten von zu Hause. „An vielen Orten ist das Essen schlicht einfach zu teuer“, meint Helga. Ein ähnliches Problem stellte sie zuletzt bei den Duschen an Raststätten oder Tankstellen fest, die ebenfalls ins Geld gehen können, wenn man sie regelmäßig nutzt.

Person uses camping shower © Adobe Stock gilles lougassi | Tomasz Zajda

Gerade Helga, die wochenlang unterwegs ist, ist darauf aber eigentlich angewiesen. Deshalb hat sie sich eine Notlösung überlegt, die für sie aber ziemlich gut funktioniert: „Während der Pandemie habe ich mir in einem Campingbedarf eine Campingdusche zugelegt, denn damals war das wirklich ein Problem. Damit kann ich mich neben dem Auto waschen“, erklärt sie. 

„Die Pumpe wird während der Fahrt über USB aufgeladen. Ist die Dusche aufgeladen, dann brauch ich keinen Strom mehr. Dann kommt die Pumpe in meinen Wasserkanister“, erklärt Helga: „Man braucht einen Kanister mit einer großen Öffnung, damit die Pumpe rein passt. Aber dann hat man ganz normal einen Duschkopf, mit dem man duschen kann. Das geht sich wunderbar aus.“

Der Kanister befindet sich bei Helga auf dem Beifahrerboden, wo er sogar ein bisschen beheizt wird. Was als Notlösung begann, hat sich für die Truckerin mittlerweile als gute Option etabliert: „Das funktioniert richtig gut und ich bin richtig froh, das zu haben“, so Helga. 

Der Mangel an sanitären Anlagen auf der Tour ist allerdings für viele Trucker ein umfassendes Problem. Erst kürzlich haben sich Continental, DocStop und mehrere Speditionen zusammengetan, um mit einer Aktion auf das Problem hinzuweisen und zu helfen. Mehr zu dem Thema erfahrt ihr hier: Mangel an sanitären Anlagen auf Tour 

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