Trucker-Seelsorge – Menschlichkeit auf der Autobahn
Was sind die Aufgaben eines Trucker-Seelsorgers?
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Täglich begegnen wir ihnen auf den Straßen, auf Rastplätzen und beim Beliefern – Lkws und ihre Fahrer. Sie sorgen dafür, dass Waren pünktlich ankommen und unsere Wirtschaft reibungslos funktioniert. Aber wer nimmt sich die Zeit, wirklich mit ihnen ins Gespräch zu kommen?
Vom respektierten Trucker zum unterschätzten Beruf
Während Trucker früher einen guten Ruf genossen, hat sich das in den letzten Jahren zunehmend verändert. Oft müssen Sie Beleidigungen einstecken und unter Stress Parkplätze auf vollen Raststätten suchen.
So etwas kann auf Dauer an der Psyche knabbern. Vor allem, weil Fernfahrer oft niemanden zum Reden haben. Sie sind lange Zeit weit weg von zuhause und leben quasi in ihrem Lkw. Zum Glück gibt es einige Raststätten und Tankstellen, die zu einer kleinen Ersatzheimat für die Fahrer werden. Wo man sich mit den Angestellten und Kollegen austauschen kann, die einem auch mal aus der Patsche helfen. Aber das ist nicht überall so.
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Seelsorge für Fernfahrer: Zuhören und Helfen
Um den Fahrern und Fahrerinnen eine angemessene Wertschätzung entgegenzubringen und einfach mal ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben, gibt es verschiedene Seelsorge-Angebote für Fernfahrer. In verschiedenen Regionen haben sich Verbände aus Ehrenamtlichen gebildet, die das Gespräch mit Fernfahrern suchen. Ihre Aufgabe ist vor allem:
- Zuhören
- Vermitteln von Hilfsangeboten
- Klären von arbeitsrechtlichen Grundlagen
- Ab und zu leisten sie auch materielle Unterstützung
Oft werden die Fahrer auf ein Essen eingeladen und erhalten im Anschluss eine Truckerbibel – ein Buch, dass Teile der Bibel und Trucker-Geschichten enthält. Sie erfreut sich bei den angesprochenen Fahrern großer Beliebtheit und hilft ihnen auch im Anschluss durch schwierige Phasen.
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Gesellschaftliche Anerkennung
Die Seelsorger wollen sich auch politisch und gesellschaftlich für eine höhere Wertschätzung des Berufs engagieren. Vor Ort erfahren sie von den Problemen, mit denen Fahrer zu kämpfen haben. Wenn möglich, leiten sie diese an die entsprechenden politischen Ebenen weiter. Oft tut es den Fahrern aber auch einfach gut, mal jemanden zum Zuhören gefunden zu haben.
Kirche auf Rädern – Unterwegs bei den Fahrern
Seelsorger warten nicht nur in Autobahnkirchen. Sie wollen dort sein, wo die Fahrer sind. Und wo trifft man am besten Lkw-Fahrer? Auf Parkplätzen, in Raststätten, bei Truckerfestivals und in Speditions- und Transportunternehmen.
Besondere Belastung für osteuropäische Fahrer
Viele osteuropäische Fahrer leiden unter dem Druck der Fernfahrerbranche. Sie müssen im Westen arbeiten, werden aber nur nach osteuropäischen Standards bezahlt. Sie stehen unter enormem Konkurrenzdruck und müssen weit weg von ihrer Heimat arbeiten.
Eine spontane Rückkehr aus privaten Gründen ist oft gar nicht möglich, ohne, dass sie ihren Job verlieren und mittellos dastehen. Um auch sie mit dem Angebot der Seelsorge zu erreichen, nehmen die Seelsorger oft Dolmetscher mit. Schriftdokumente liegen in verschiedenen Sprachen vor, ansonsten muss sich mit Gestiken verständigt werden. Das Projekt Faire Mobilität versucht, Personal aus Mittel- und Osteuropa über ihre Rechte in Deutschland aufzuklären.
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