
Warum LKW-Fahrer im PKW dauernd den Scheibenwischer aktivieren
Über die Macht der Gewohntheit

Die Macht der Gewohnheit ist nicht zu unterschätzen. Kein Wunder also, dass der eine oder andere Griff im PKW gern mal danebengeht, wenn man sonst im LKW sitzt.
„Frag doch mal die anderen, wieso bei ihnen dauernd der Scheibenwischer angeht“, sagte Christina Scheib zu uns, als wir sie fragten, wie es eigentlich ist im PKW zu sitzen, wenn man sonst nur LKW fährt.
Das haben wir getan und die Frage an unsere anderen Unermüdlichen weitergegeben. Die Antwort war eigentlich immer ein belustigtes Glucksen, denn sie alle wussten sofort, worum es geht.
„Jau“, meint Markus Trojak: „Das kenn ich gut. Ich fahr bei uns vom Hof runter, da geht es kurz bergab – und schwupps, ist der Scheibenwischer an.“ Den Grund erklärt uns Tinka: „Da, wo der Hebel für den Scheibenwischer im PKW ist, ist im LKW halt der Hebel für den Retarder.“
Beim Retarder handelt es sich um eine Dauerbremse, die zur Entlastung der Betriebsbremse genutzt wird. Der wird vor allem beim bergab fahren genutzt, um gleichmäßig das Tempo zu halten, ohne die Betriebsbremse zu überhitzen. Natürlich gibt es verschiedene Modelle, doch viele dieser Geräte werden eben tatsächlich über einen Schalter am Lenkrad bedient.

„Die Macht der Gewohnheit“ ist nicht zu stoppen
Tatsächlich ist das aber nicht die einzige Aktion, die sich vom LKW-Fahren in die PKW-Gewohnheiten schleichen kann: „Ich fahre ja alle Fabrikate bei uns. Mein linker Arm sucht dann in der Mitte den Schalthebel vom Truck, und dann greif ich im PKW ins Leere“, lacht Markus: „Außerdem versuche ich oft, das Luftkissen vom Sitz meines LKW auch im PKW einzustellen. Tja, die Macht der Gewohnheit.“
Christina versucht derweil gerne mal beim Aussteigen, das Lenkrad vom PKW hochzuklappen: „So, wie ich es vom LKW gewohnt bin.“ Auch das klappt, zum Glück, im PKW nicht.
Zudem, so Markus, hat er auch das eine oder andere Problemchen beim Einparken mit dem PKW, wie er erzählt hat.
Im Truck hingegen ist das zum Glück alles kein Problem. Gerade was das Einparken angeht, ist Markus heutzutage ein absoluter Profi. Doch auch das war nicht immer so – klar, denn zum Anfang so einer Karriere hat man sich da ja auch noch nicht reingefuchst. Da war jede Hilfe nötig: Mehr dazu erzählt Markus hier .
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